Sonntag, 28. Juni 2020

Zwei aktuelle Empfehlungen

Am letzten Tag meiner Ferien hab ich nun sogar noch die Steuererklärung erledigt, mein RL ist sowas von à jour gebracht, es ist eine helle Freude ^-^

In den letzten Wochen und Monaten hat sich mein Interesse eher in Richtung Manga verschoben. Zudem durfte ich nun schon mehrmals die Erfahrung machen, dass der Manga noch besser gefällt als die Animeumsetzung (zB "Claymore", "Neon Genesis Evangelion", "AKIRA", "Attack on Titan").

Entsprechend gespannt bin ich bereits auf den Manga zu "Yuru Camp", der ab Juli in voraussichtlich 6 Bänden bei Manga Cult erscheint.


Obschon der Anime im Grunde genau meine Comfy-Zone trifft, hat er das Ziel dennoch irgendwie verfehlt. Ich hoffe, der Manga wird diesen Eindruck korrigieren, weil dieses aussergewöhnliche Camping Setting hat grosses Potential!


Empfohlen sei die aktuelle Serie "Hi-Score Girl", ebenfalls von Manga Cult lizenziert, von der bislang 2 Bände erschienen sind:


"Hi-Score Girl" ist ein Liebesbrief an die Videogames und -konsolen der letzten Tage der "Offline-Kultur" der 90er Jahre, eingebettet in eine mysteriöse Boy-meets-Girl Story, das ist grossartig gelungen! Im Format 14.0 x 21.0 cm zudem sehr angenehm zu lesen. Die Serie wird fortgesetzt, Band 3 erscheint im Juli, und wird in insgesamt 7 Bänden veröffentlicht.



Derzeit schlägt die Jury Purzelbäume ob "BERSERK"!  Wer "CLAYMORE" mag, wird "BERSERK" lieben! Bereits die Animeserie (1997) konnte die Jury begeistern, aber der Manga ist (bislang) noch besser:

Panini legt die Serie seit mitte 2019 neu auf, als "Ultimative Edition", zusammengefasst in sehr schicke, jeweils 2 Originalausgaben umfassende Sammelbände im bequemen Überformat 15.0 x 21.0 cm.

Bislang wurden von dieser im 2-Monats-Rhythmus erscheinenden Edition die ersten 6 Bände (von insgesamt 20) veröffentlicht, was ich zum Anlass nahm, auf diesen Zug aufzuspringen. Sehr empfehlenswert, "BERSERK" ist der Hammer! Schau dir nur schon den fürs Cover verwendeten Schrift-Font an, er wurde - im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen - perfekt gewählt!







Donnerstag, 25. Juni 2020

A Day in a Life

Ab nun werde ich jedes Jahr 3 Wochen Sommerferien einplanen, 3 Wochen sind perfekt. Sowohl zur Erholung, als auch zur Erledigung aufgeschobener Pendenzen im RL, für alles findet sich Zeit!

Der ganze Haushalt ist à jour gebracht, alles blitzt und blankt! Würde ein Weibsbild meinen Spassbunker jetzt und heute betreten, sie würde diesem Hausmann augenblicklich verfallen, weil alles so reinlich erstrahlt. Ich will mich ja nicht selbst loben, aber das hab ich wirklich gut hingekriegt, das hat sich gelohnt!

     >schwelgt gerade im Endorphinrausch, ausgelöst durch eine frühlingsfrischgeputzte Wohnung

Das schreit nach einem Enhancer, nach einem supplement fürs Wochenende, - zur Zelebrierung!
Da sagt kein Richter der Welt was!
Mal schauen, was sich organisieren lässt.

Navi, spiel Track 44


NMB48 | 母校へ帰れ!



Das Lied selbst gefällt mir nichtmal besonders, aber die Tanzchoreographie im Refrain ist so süss ^-^

Mittwoch, 24. Juni 2020

Animekritik: "The Vision of Escaflowne" (1995)





















            
Produktion

StudioSunriseOriginaltitelTenkū no Esukafurōne  天空のエスカフローネ
RegieKazuki Akane                   Release (J)1995
Drehbuch   Shoji KawamoriPublisher (D)      Nipponarts
MusikYōko KannoLaufzeit26 Episoden / ca. 650min

Genre: Fantasy, Mecha, Romance, Shojo



Zusammenfassung
- ENTHÄLT SPOILER -

Die zentrale Hauptfigur, die seherisch und interplanetarisch befähigte Hitomi


Nun ja. Die Erwartung war gemässigt hoch, wird in der zitierten Wikipedia Rezeption doch "Escaflowne als eine der besten Animeserien bezeichnet, die es jemals gab"!

Was das Artwork betrifft, insbesonders für ein Relikt der 90er (das zur gleichen Zeit erschien wie "Neon Genesis Evangelion"), als auch bezüglich der musikalischen Untermalung, die hier von einem Warschauer Symphonie Orchester eingespielt wurde, möchte ich dieser Aussage verhalten zustimmen. Im Rahmen genannter Kriterien ist "The Vision of Escaflowne" sehr gut gelungen und sicherlich sehenswert.

Jedoch gehören zu einem "besten Anime aller Zeiten" (aus Sicht der Jury) zwei noch weit entscheidendere Merkmale hinzu: nämlich ein Plot, der mich aus den Socken haut, sowie noch wichtiger: Charaktere, die ich a) total fühlen kann, und/oder b) einfach episch finde.

Kann "The Vision of Escaflowne" auch hier punkten? Leider nein, leider gar nicht:


Plot: 4/10

Wir haben hier eine Shojo Geschichte. Im Zentrum steht also weniger die Action, die in Form von Mecha-Kämpfen zwar durchaus präsent ist, dafür umso mehr die ungewisse Gefühlswelt der Heldin, die sich zwischen ihren zwei Prinzen nicht entscheiden kann, die sich ihren inneren Zweifeln und wahren Gefühlen stellen muss. Ich will nicht direkt spoilern, aber der Titel der letzten Episode, der Shojo Endlösung, lautet wenig überraschend: "Ewige Liebe". Den Rest dazwischen kann man sich irgendwo ausmalen.

Wir reden hier über eine Story, in der vom Bösewicht unironisch eine "Schicksalsmaschine" als Drohkulisse betrieben wird! Die von den positiven Gedanken der Heldin aber letztlich günstig beeinflusst werden kann! Sowas ist nicht spannend, sondern voraussehbar und kitschig.

Nun bin ich Liebesgeschichten nicht grundsätzlich abgeneigt, siehe die Ghibli Meisterwerke "Tränen der Erinnerung" und "Stimme des Herzens", sowas sind fürwahr "beste Anime aller Zeiten"!

Aber "The Vision of Escaflowne" spielt nicht in dieser Liga, es ist nichtmal der gleiche Sport: Hier wird versucht eine Brücke zu schlagen, zwischen einer äusseren Kriegswelt mit Mecha Streitereien, und der inneren Gefühlswelt eines eigentlichen Magical-Girls (sie hat seherische Qualitäten), die in einer inneren Ungewissheit über ihre wahre Liebe verheddert ist. Welches Herzblatt solls denn sein? Der noch junge, etwas ungestühme König Van, oder der Frauenschwarm Ehrenritter, mit der wallenden blonden Mähne?

Da bin ich raus. So eine Story mag den Leuten in Paris gefallen, aber diese Jury hat den Saal bereits verlassen.


Charaktere: 4/10

Kein einziger der Charaktere wird bleibenden Eindruck hinterlassen, sie verblassen bereits in meiner Erinnerung.

Wie anders die deepen Charaktere aus "NGE"!? (Klick den Link!) Wie anders die ausgefeilten Charaktere aus "K-ON!", die sich bereits beim Diebstahl einer simplen Erdbeere auf ewig in den Speicher einbrennen! Der Gesichtsausdruck von Yui: unbezahlbar! Das ist eine ganz andere Liga der Charakterschreibe, in der "The Vision of Escaflowne" niemals mitspielen wird.

Hauptcharakter Hitomi kommt in den Besitz einer plotentscheidenden Halskette, eines Anhängers, wie die Jungfrau zum Kinde, ihr ists einfach gegeben. Sie bleibt ständig passiv: niemals muss sie sich anstrengen, nichts erreichen, alles fällt ihr zu, selbst der begehrte König Van, wie sprichwörtlich vor die Füsse. Sie muss keine Schlacht schlagen, keine Opfer bringen und nichts überwinden, mit Ausnahme ihrer inneren, emotionalen Unentschlossenheit. Und selbst diesen Schritt bringt sie nicht wirklich zu Ende, der finale Kuss wird zur Umarmung.

Die einzige Figur, die mir wirklich gefallen hat, war der amüsante, aufgedrehte und herzenstreue Nebencharakter Merle (Bild). Sie ist von Anfang an true, verbirgt ihre eindeutigen Gefühle für Van nicht, - und gewinnt dafür am Ende genau gar nichts. Na toll.

Unsere passive, vermeindliche Heldin hingegen, sie kriegt in ihrer Gefühlswelt "the best of both Worlds", ohne jemals ein Tor zu schiessen. Fick diese Plotschreibe.



Artwork: 9/10

Hier darf und muss man "The Vision of Escaflowne" ein Kränzchen binden, das Artwork ist grandios gelungen, sehr detailreich und ohne jeglichen CGI Content. So gefällt das der Jury!

Natürlich sind die Darstellungen nach 25 Jahren etwas angestaubt, aber Gold korridiert nicht! Dieser Anime wäre auf der Gästeliste von "AKIRA"s Hochzeit, nur um einen Eindruck zu vermitteln davon, wieviel Arbeit in dieses Artwork gesteckt wurde.

Das Einzige, was mir nun völlig missfallen hat, sind die absurd spitzig gestalteten Nasen sämtlicher Charaktere. Was soll das?! Die Profilaufnahmen sind zum Davonlaufen! Derart störend gar, dass ich dafür einen ganzen Punkt Abzug gebe.


Soundtrack: 8/10

Grandios! Zwar fehlt "das in Erinnerung bleibende", dafür gibts einen Punkt Abzug. Weiter kommt die musikalische Untermalung kaum über den Status der Hintergrundbeschallung hinaus, was aber nicht an der grossartigen Musik liegt, sondern an der Regie, und dafür gibts einen weiteren Punkt Abzug, auf Kosten des Sound Directors.

Die Jury empfiehlt den Originalton mit UT, die deutschsynchronisierte Fassung saugt und wirkt irgendwie fehl am Platz.


Gesamteindruck:

Der Anime fing verhalten an, konnte erst ab Episode 6 an Grip gewinnen. Tendierte im Mittelteil zu einer 8/10, mit Avancen zur 9/10 sogar! Jedoch nur, um im letzten Drittel deutlich an Spannung wieder zu verlieren und letztlich mit Episode 26 zu folgender Wertung zu dümpeln:


Wertung:

6 / 10




Dienstag, 23. Juni 2020

Fuck This Place



Man lernt nie aus:

"WHITE LIVES MATTER" 
ist rassistisch und grundfalsch, man kann sich gar nicht genug distanzieren von dieser Ungeheuerlichkeit, da läufts einem kalt den Rücken runter. Brrrr...

hingegen -

"BLACK LIVES MATTER" 
ist antirassistisch und grossartig, grundgut und in jeder Form unterstützenswert!

















Sonntag, 21. Juni 2020

Ein Kommentar auf Youtube: Abt. Babylon






Zweifellos hatte Maria 'ihren Jesus', aus ihrer Sicht, lieb.

Bestimmt war Maria eine grossartige Mutter, was bereits Johannes 2:5 vermittelt.

Sie unterstützt Jesus nach ihren Kräften - aber kein Mensch ist und war jemals ein sogenannt Heiliger, alle Menschen von hier unten sind ausnahmslos Sünder und niemand sollte sie Lobpreisen. Alle Ehre gebührt einzig und allein dem Erlöser, auf ihn allein sollte sich der Glaube, das Vertrauen und die innerste Liebe des Christen fokusieren und konzentrieren.

Jesus allein ist der Weg, er ist die ewige und lebendige Wahrheit, der Glaube an ihn bedeutet die Erlösung. Alles entscheidet sich am Glauben an Jesus, er allein ist der Richter über dich und mich.

Animekritik: "FLIP FLAPPERS" (2016)


Produktion

StudioStudio 3HzOriginaltitelFurippu Furappāzu  フリップフラッパーズ
RegieKiyotaka Oshiyama                 Release (J)2016
Drehbuch   Yuniko AyanaPublisher (D)      KAZÉ
MusikTO-MASLaufzeit13 Episoden / ca. 325min

Genre: Magical Girl, Fantasy, Abenteuer, Comedy 



Zusammenfassung

Cocona   &   Papika

Anfang Juli wird KAZÉ die ersten 7 Episoden (von insgesamt 13) der Serie "FLIP FLAPPERS" mit deutschem Dub auf DVD (und BR) veröffentlichen, und dafür den Wucherpreis von 60 Franken verlangen. Beide Volumes werden unter dem Strich also mit mindestens 120 Franken zu Buche schlagen.

Diesen Preis zu bezahlen bin ich nicht bereit, zumal die komplette Serie als UK Release bereits für einen Drittel zu haben ist, für um die 40 Euro. Rückblickend ist dieser Preis der Qualität der Serie angemessen.


Plot: 6/10

Wir haben hier einen mehr oder minder typischen "Magical Girl" Anime, zwei Mädchen durchleben (in transformierter Form) episodische Abenteuer in einem Paralleluniversum, der sogenannten "Pure Illusion". Ihre Aufgabe besteht darin, im Auftrag einer seltsamen Organisation namens "Flip Flap" irgendwelche leuchtenden ´Splitter´ einzusammeln, um damit letztlich die Kontrolle über diese "Pure Illusion" zu gewinnen! Ächz.

Die Serie lebt zum Glück nicht vom soeben skizzierten, sehr banalen Grundplot, sondern primär vom sehr fantasivollen und farbenfrohen Artwork in der Welt der "Pure Illusion", sowie der sehr gelungenen Chemie zwischen den Hauptcharakteren Cocona und Papika.

Man würde diesem Anime auf den ersten Blick gar nicht zutrauen, wie finster, tragisch und beklemmend manche Episoden tatsächlich angelegt wurden, ähnlich wie in "Madoka Magica". Episode 5, mit dem Glockenturm und der Zeitschlaufe, schlägt regelrecht auf die Psyche, daraus könnte man glatt einen Horrorfilm machen.

Am Ende des Tages ist "FLIP FLAPPERS" nur eine weitere Geschichte über Freundschaft, mit einigen rührenden Momenten, eingebettet in ein fantasievolles, oft grandioses Artwork. Verabreicht in Kombination mit einem ungeahnten Mass an Tragik und düsterer Backstory, wird "FLIP FLAPPERS" zum durchaus sehenswerten Event.

Die putzige Optik täuscht: Die Freigabe ab 12 Jahren erscheint mir fragwürdig, auf die Psyche eines Kindes dürfte diese Serie inhaltlich eher verstörend wirken. Ab 16 hingegen wäre handkehrum übertrieben, ich seh die Problematik, man ist im Dilemma. Item, braucht mich ja nicht zu kümmern.


Artwork: 8/10

Hier kann "FLIP FLAPPERS" auftrumpfen, das Artwork erinnert (auch im Ideenreichtum) an einen Mix aus "FLCL", "Kill la Kill" und "Black Rock Shooter". Die Szenen wurden gut arrangiert, sowohl das Intro wie auch das Outro passend und stimmig kreiert. Für meinen Geschmack wird in den Episoden zwar zuviel CGI verwendet, allerdings fügt sich dieser Content relativ gut ins Gesamtbild ein.


Charaktere: 8/10

Man darf die Relevanz des kleinen Roboters nicht unterschätzen, der Cocona und Papika auf ihren Abenteuern begleitet. Obschon er nichts zur Story beiträgt: seine blosse Präsenz schafft für den Zuschauer einen Anker, ein konstantes und erdendes Element, was dem Fluss der Geschichte sehr zuträglich ist.

Die Spontaneität, Abenteuerlust und Loyalität des Sonnenscheins Papika harmoniert wunderbar mit dem eher verhangenen, tendentiell regnerischen Herbsthimmel Cocona.

Während die fröhliche Papika quasi plötzlich aus dem Nichts aufpoppt, hat Cocona eine tragische persönliche Backstory zu Schultern.

Vermutlich repräsentiert Papika ein eigentliches Alter-Ego von Cocona, eine imaginierte "Kraftfigur", auch die verwendete Symbolsprache weist klar in diese Richtung. Um es nochmal zu erwähnen: im harten Kontrast zur farbenfrohen Präsentation, ist "FLIP FLAPPERS" auf der Metaebene eine sehr düstere Story.

Auch die namentliche Nähe von "Papika" zu Satoshi Kons "Paprika", die ihrerseits nur eine erträumte Imagination des Hauptcharakters Atsuko ist, dürfte kaum ein Zufall sein.


Gesamteindruck:

Dieser Anime des mir bislang unbekannten Studios 3Hz hat die Jury zwar nicht aus den Socken gehauen, konnte aber dennoch einen positiven Eindruck hinterlassen. Der deutsche Dub kann naturgemäss noch nicht beurteilt werden, vieleicht wurde hier grossartiges geleistet! Jedoch die englische Synchro ist bereits ein Desaster, darum sei der Originalton mit UT vorsichtshalber empfohlen.



Wertung:

7.5 / 10




Animekritik: "CANAAN" (2009)


Produktion

StudioP.A. WorksOriginaltitelCANAAN
RegieMasahiro Andō        Release (J)2009
Drehbuch   Kinoko NasuPublisher (D)      Universum Anime
MusikHikaru Nanase                     Laufzeit13 Episoden / ca. 325min

Genre: Action, Comedy, Girls with Guns



Zusammenfassung

Canaan mit ihrer Beretta Px4


Plot: 6/10

Wenn ein Nebencharakter wie Yunyun, der 5 Jobs gleichzeitig hat und eigentlich nur als Running-Gag in den Episoden auftaucht, den restlichen Cast in Sachen Unterhaltunswert in den Schatten stellt, dann läuft irgendwas mit dieser Plotschreibe falsch.

Oder auch nicht: denn es bleibt die ganze Serie hindurch unklar, was hier eigentlich präsentiert werden soll. Wohin soll diese Reise führen?

Und genau darin liegt der absonderliche Reiz von "CANAAN": Während der titelgebende Hauptcharakter Canaan, sowie ihre Gegnerin Alphard, die hanebüchene Story um ein "UA Virus" verbissen ernst nehmen, sind die weiteren Charaktere - mal mehr, wal weniger - nur am rumblödeln.

Will hier eine erstgemeinte Geschichte präsentiert werden, der noch dazu eher schwer zu folgen ist, oder wird mit "CANAAN" ein reines Trash-Fest veranstaltet? Man weiss es nicht.

Zumindest aber kommt in den gerademal 13 Episoden keine Langeweile auf, obschon die Story mit keinerlei Plot-twist aufzuwarten weiss: die Geschichte läuft einfach von A nach B. Vorausssichtlich in Erinnerung bleiben werden nur die überdrehte Taxifahrt in Shanghai, ansprechend choreographierte Feuerwechsel -


- und Yunyun! Sugooooi!


Artwork: 9/10

Studio P.A. Works ("Angel Beats!") liefert hier ein Glanzstück ab, das Artwort begeistert durchs Band und überzeugt mit sehr detaillierten Hintergründen und temporeichen Actionsequenzen. Canaans Ballerszenen machen Spass und überraschen bisweilen mit gesunder Härte. Im Unterschied zu anderen "Girls with Guns" Subgenrevertretern, allenvoran dem diesbezüglich nahe steril gehaltenen Primus "NOIR", wird hier reichlich Blut vergossen.

Nur vereinzelt verwendete CGI Elemente fügen sich eher harmonisch ins Gesamtbild ein und wirken kaum störend.


Charaktere: 6/10

Einerseits um ´Realität´ bemüht, konterkariert man dieses Ansinnen mit übetriebenen Charakteren und Comedysequenzen fortlaufend selbst. Sinnbildlich hierfür ist die nachfolgende Szene in Episode 3, mit Maria und der Scherz-Sprengladung auf dem Kopf.


In ihrer ganzen Absurdität wurde diese Szene einerseits bewusst lächerlich gestaltet - andererseits nimmt Canaan die Sache todernst.

Diese Divergenz, diese konstante Ambivalenz, spiegelt sich in den Handlungen sämtlicher Charaktere wieder. Keiner der Beteiligten scheint diese Story wirklich ernst zu nehmen - mit Ausnahme der zwei Hauptfiguren Canaan und Alphart.


Canaan vs Alphart


Keiner der Charaktere - inklusive der Hauptfiguren - durchläuft irgendeine Entwicklung, und gleichsam der Story, bewegen auch sie sich nur von A nach B. Es fehlt den Charakteren darum an Tiefgang, auch an vermitteltem Hintergrund.


Soundtrack: 6/10

Die musikalische Begleitung wurde zumindest nicht als störend empfunden, das OP ist ganz neiss, hinterlässt aber auch keinen bleibenden Eindruck. Es fehlen die markanten Akzente, die grossartigen Momente, es fehlt an Wiederkennungswert und epischem Content.

Lobend zu erwähnen ist die deutsche Synchronisation, die ich in diesem Fall tatsächlich dem Originalton vorzog. Die Synchronsprecher von Canaan und Yunyun, eine Julia Kaufmann (NB - die Stimme von Misato in NGE) und eine Marie-Luise Schramm, erweisen sich als hervorragende Besetzung.


Gesamteindruck:

Als Trash-Fest funktioniert "CANAAN", wer aber mehr erwartet, der wird enttäuscht sein.

Die leider viel zu spärlichen Ballerszenen sind durchweg gut und temporeich choreographiert. Canaan beherrscht ihr Metier und funktioniert als kühle Killerqueen sehr gut, dieser Anime scheitert nicht am Hauptprotagonisten - aber an der zu schwachen (und dennoch zu kompliziert angelegten) Story. Ernsthaft oder blosse Verballhornung - diese Präsentation hat keinen Plan, was sie eigentlich sein will! Das Artwork ist top und sehr ansprechend gelungen, hier gibts nichts zu meckern.

Insgesamt wirkt "CANAAN" knapp durchschnittlich, hinterlässt kaum bleibenden Eindruck, weder was die Story, noch die Charaktere betrifft. Bestenfalls Fans des Genres zu empfehlen.




Wertung:

6.5 /10



AKB48 | ジワるDAYS






Donnerstag, 18. Juni 2020

Animekritik: "Girls' Last Tour" (2017)


Produktion

StudioWhite FoxOriginaltitelShōjo Shūmatsu Ryokō  少女終末旅行
RegieTakaharu Ozaki        Release (J)2017
Drehbuch   Kazuyuki FudeyasuPublisher (D)      Universum Anime
MusikKenichiro Suehiro          Laufzeit12 Episoden / ca. 300min

Genre: Mystery, Abenteuer


Chito


Zusammenfassung

Genau nach sowas sucht und taucht die Jury tief, um die Perlen unter all dem Industriemüll zu finden. Kaufempfehlung geht raus, dieser Anime ist das Geld wert. Der Geschichte von "Girls' Last Tour" zu folgen gestaltet sich zudem sehr, sehr comfy!


Plot: 9/10

Leider endet die Geschichte noch ehe die Hauptprotagonisten Chito und Yuuri ihr eigentliches Ziel erreichen. Das ist mein einziger Kritikpunkt an einer ansonsten rundum gelungenen Präsentation.

Die Freundinnen (und womöglich Schwestern, die Anime-Handlung lässt das offen) Chito und Yuuri rollen auf einem Kettenfahrzeug durch eine postapokalyptische, scheinbar menschenleere Welt, die einen düsteren und harten Kontrast zur lichtvollen Präsenz der Hauptcharaktere schafft. Dieses Setting ist grandios gelungen!

Warum die Welt zerstört wurde, die Ruinen vormaliger Städte nun das Landschaftsbild prägen, all das bleibt offen. Vermutlich soll damit die Destruktivität "des Krieges an sich" angeprangert werden. Genauer: "die Idee" von Krieg.

Denn im Kern ist "Girls' Last Tour" keine Gesellschafts-, sondern eine Geisteskritik. Die Geschichte lädt dazu ein, das Leben, die eigene Präsenz in einer "Welt voller Wunder" neu zu begreifen, neu zu verstehen, neu anzugehen. Im Anschluss, an die bevorstehende totale Zerstörung, freilich. Thematisiert wird die existenziell prägende Gratwanderung zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Mut und Angst, Freude und Trauer. Das Leben zwischen Tag und Nacht.

Das sprichwörtliche "Hamsterrad" des irdischen Daseins kann niemals verlassen werden, auch dieser Umstand wird thematisiert: Selbst in einer völlig zerstörten Welt bleibt die Abhängigkeit bestehen. Tagtäglich sind Chito und Yuuri auf der Suche nach neuer Nahrung, nach neuem Treibstoff, nach einem neuen Schlafplatz - nur um einen weiteren Tag zu überleben... und am nächsten Morgen beginnt das Spiel von vorn. Zurück auf Los!

Vieles in dieser Geschichte wird sublim vermittelt, nur angedeutet, ohne gleich mit dem Finger drauf zu zeigen. Sehr angenehm, die Jury begrüsst diese Art der Vermittlung.


Chito       |       Yuuri

Charaktere: 9/10

Chi-chan und Yuu sind Verkörperungen dessen, was gemeinhin "den zwei Hirnhälften" zugesprochen wird. Chito agiert nüchtern, bedacht, sie handelt logisch und vorausschauend, sie fährt und steuert das Kettenrad. Yuuri reist quasi auf dem Beifahrersitz mit, sie ist verträumt, kreativ, lebt im Moment und interessiert sich primär für die Dinge, die direkt vor ihrer Nase liegen. Chito und Yuuri bilden eine Einheit und sind zusammen unterwegs, als Präsenz, in einer ungewissen und zerstörten Welt voller unbeantworteter Fragen.

Episode 1 startet in der Finsternis, in der Dunkelheit eines Kellerraumes, irgendwo in einem zerstörten Industriegebäude. Sie wollen ans Licht, sie suchen nach dem Weg, der ins Licht führt. Davon handelt diese Story, darum gehts. Bald finden sie ans Tageslicht und stellen fest, dass diese Reise hier nicht endet, zwischen Tag und Nacht. Sie wollen hoch hinaus, zum höchsten Punkt gelangen. Leider bricht der Anime vorzeitig ab, eine Fortsetzung wird mangels Source-Material kaum erscheinen, und der Manga (mit der abgeschlossen Geschichte) ist im deutschen Sprachraum bislang nicht erschienen.

Gerne würde man mehr über den Hintergund, die Vorgeschichte der Zwei erfahren. Mehr als ein Erinnerungsfragment (ich meine in Episode 11) wird diesbezüglich aber nicht geliefert.


Artwork: 9/10

Selten greifen klassische 2D und computergenerierte 3D Inhalte so gut ineinander, hier funktioniert die Komposition. Studio White Fox ("Steins; Gate", "Super Sonico") hat hier eine grossartige Arbeit abgeliefert. Die Monotonie der brutalen Kulisse, die Trümmer ehemaliger Industrien, die als stumme Zeugen der totalen Zerstörung funktionieren, kontrastieren die zwei Mädchen auf ihrem langsamen Kettenrad auf grandiose Weise.


Soundtrack: 10/10

Mir fehlen die Superlative, der Soundtrack passt schlicht perfekt zum Geschehen.



Die dadurch geschaffene Stimmung ist bezeichnend für das Fühl, dass dieser Anime im Betrachter hervorrufen kann. Als Stand-Alone funktioniert der Soundtrack freilich bestenfalls als Einschlafhilfe, sowas würde ich mir nie auf CD kaufen. Jedoch im Zusammenspiel mit dem Bildinhalt - und genau das muss ein 10/10 Soundtrack können, genau das ist seine Aufgabe - funzt all das wunderbar. Alle Daumen hoch!




Gesamteindruck:

"Girl's Last Tour" ist einer dieser Anime, die Eindruck hinterlassen und im Bewusstsein verbleiben, - ich bin sehr angetan von diesem Stoff! Schade, nahezu schändlich, dass man diese Geschichte nicht mit zusätzlichen OVAs abgeschlossen hat. 3 weitere, nachgereichte Episoden hätten womöglich gereicht, um ein Meisterwerk zu schaffen.

Dennoch kann "Girl's Last Tour" im Rahmen des vorliegenden Contents überzeugen und begeistern, die Jury feiert diese Produktion. Der Originalton mit Untertiteln wird meinerseits empfohlen, wenngleich ich die synchronisierte Fassung nicht bewerten kann, da ich ihr nie eine Chance gab.



Wertung:

9 /10






Mittwoch, 17. Juni 2020

Plastic Love 30th Anniversary Version (2018)





BTW -


Update folgt morgen desu!

Dienstag, 16. Juni 2020

Neulich, im Kampf mit Youtube



Irgendein Vogel hat mein Video geflagt, ist zur Lehrerin gerannt, um den Claudio anzuschwärzen.

Sicher, die alten weissen Männer von Youtube werden über meine arrogante Art und meinen Moschusgeruch mockiert sein, und ich werde auch nie zum Liebling der sogenannten Stadtväter, die sich die Zunge wetzen und über die Bärte streichen und beraten, was mit diesem unmöglichen Claudio geschehen soll!



Selbstverständlich haben meine Anwälte sofort Einspruch erhoben, denn ich weiss noch nichtmal, was überhaupt beanstandet wird. Hat er vieleicht "Neger" gesagt? OMG! Weil in dem Video kommen einige Neger vor, könnte also gut sein. Ist das das Problem? Kein Ahnung. Wir werden sehen.

Sonntag, 7. Juni 2020

Mittwoch, 3. Juni 2020

Abt. Corona-Hoax: Endlich! Das Narrativ darf in Ruhe verscheiden


Zur Sommerpause hin stirbt Corona, die Panik ist jetzt schon tot.

Was nun noch zu erleben ist, sind nur mehr die Ausläufer.


Breaking News: Ein krimineller Neger stirbt in Folge einer Festnahme durch einen Trottelpolizisten! OMG!

Notiz I: Die erste richtige Headline seit Corona!

- Show must go on -

Notiz II: Experten beschwören bereits die Möglichkeit eines neuerlichen Bürgerkriegs in den USA!

- Hearts & Minds -

Notiz III: Distraction intensifies!!




Randnotiz: Die Causa "George Floyd" ist die aktuelle Bridge, da soll, da muss man sich nichts vormachen.

Diese emotional allenfalls mitreissende, medial vermittelte Ablenkung von "Corona", bildet die Brücke zur neuen Panik. Hiermit wird übergeleitet, zum nächsten ´Big Thing´


Mark my words:

Zur Herbstsaison, nach der Sommerpause, wird der Akteur der neuen grossen Panik seinen Auftritt kriegen. 

Dienstag, 2. Juni 2020

Momentum 1: Das Amt des Papstes




Die Fontana Vecchia in Bolognia