Sonntag, 21. Juni 2020

Animekritik: "FLIP FLAPPERS" (2016)


Produktion

StudioStudio 3HzOriginaltitelFurippu Furappāzu  フリップフラッパーズ
RegieKiyotaka Oshiyama                 Release (J)2016
Drehbuch   Yuniko AyanaPublisher (D)      KAZÉ
MusikTO-MASLaufzeit13 Episoden / ca. 325min

Genre: Magical Girl, Fantasy, Abenteuer, Comedy 



Zusammenfassung

Cocona   &   Papika

Anfang Juli wird KAZÉ die ersten 7 Episoden (von insgesamt 13) der Serie "FLIP FLAPPERS" mit deutschem Dub auf DVD (und BR) veröffentlichen, und dafür den Wucherpreis von 60 Franken verlangen. Beide Volumes werden unter dem Strich also mit mindestens 120 Franken zu Buche schlagen.

Diesen Preis zu bezahlen bin ich nicht bereit, zumal die komplette Serie als UK Release bereits für einen Drittel zu haben ist, für um die 40 Euro. Rückblickend ist dieser Preis der Qualität der Serie angemessen.


Plot: 6/10

Wir haben hier einen mehr oder minder typischen "Magical Girl" Anime, zwei Mädchen durchleben (in transformierter Form) episodische Abenteuer in einem Paralleluniversum, der sogenannten "Pure Illusion". Ihre Aufgabe besteht darin, im Auftrag einer seltsamen Organisation namens "Flip Flap" irgendwelche leuchtenden ´Splitter´ einzusammeln, um damit letztlich die Kontrolle über diese "Pure Illusion" zu gewinnen! Ächz.

Die Serie lebt zum Glück nicht vom soeben skizzierten, sehr banalen Grundplot, sondern primär vom sehr fantasivollen und farbenfrohen Artwork in der Welt der "Pure Illusion", sowie der sehr gelungenen Chemie zwischen den Hauptcharakteren Cocona und Papika.

Man würde diesem Anime auf den ersten Blick gar nicht zutrauen, wie finster, tragisch und beklemmend manche Episoden tatsächlich angelegt wurden, ähnlich wie in "Madoka Magica". Episode 5, mit dem Glockenturm und der Zeitschlaufe, schlägt regelrecht auf die Psyche, daraus könnte man glatt einen Horrorfilm machen.

Am Ende des Tages ist "FLIP FLAPPERS" nur eine weitere Geschichte über Freundschaft, mit einigen rührenden Momenten, eingebettet in ein fantasievolles, oft grandioses Artwork. Verabreicht in Kombination mit einem ungeahnten Mass an Tragik und düsterer Backstory, wird "FLIP FLAPPERS" zum durchaus sehenswerten Event.

Die putzige Optik täuscht: Die Freigabe ab 12 Jahren erscheint mir fragwürdig, auf die Psyche eines Kindes dürfte diese Serie inhaltlich eher verstörend wirken. Ab 16 hingegen wäre handkehrum übertrieben, ich seh die Problematik, man ist im Dilemma. Item, braucht mich ja nicht zu kümmern.


Artwork: 8/10

Hier kann "FLIP FLAPPERS" auftrumpfen, das Artwork erinnert (auch im Ideenreichtum) an einen Mix aus "FLCL", "Kill la Kill" und "Black Rock Shooter". Die Szenen wurden gut arrangiert, sowohl das Intro wie auch das Outro passend und stimmig kreiert. Für meinen Geschmack wird in den Episoden zwar zuviel CGI verwendet, allerdings fügt sich dieser Content relativ gut ins Gesamtbild ein.


Charaktere: 8/10

Man darf die Relevanz des kleinen Roboters nicht unterschätzen, der Cocona und Papika auf ihren Abenteuern begleitet. Obschon er nichts zur Story beiträgt: seine blosse Präsenz schafft für den Zuschauer einen Anker, ein konstantes und erdendes Element, was dem Fluss der Geschichte sehr zuträglich ist.

Die Spontaneität, Abenteuerlust und Loyalität des Sonnenscheins Papika harmoniert wunderbar mit dem eher verhangenen, tendentiell regnerischen Herbsthimmel Cocona.

Während die fröhliche Papika quasi plötzlich aus dem Nichts aufpoppt, hat Cocona eine tragische persönliche Backstory zu Schultern.

Vermutlich repräsentiert Papika ein eigentliches Alter-Ego von Cocona, eine imaginierte "Kraftfigur", auch die verwendete Symbolsprache weist klar in diese Richtung. Um es nochmal zu erwähnen: im harten Kontrast zur farbenfrohen Präsentation, ist "FLIP FLAPPERS" auf der Metaebene eine sehr düstere Story.

Auch die namentliche Nähe von "Papika" zu Satoshi Kons "Paprika", die ihrerseits nur eine erträumte Imagination des Hauptcharakters Atsuko ist, dürfte kaum ein Zufall sein.


Gesamteindruck:

Dieser Anime des mir bislang unbekannten Studios 3Hz hat die Jury zwar nicht aus den Socken gehauen, konnte aber dennoch einen positiven Eindruck hinterlassen. Der deutsche Dub kann naturgemäss noch nicht beurteilt werden, vieleicht wurde hier grossartiges geleistet! Jedoch die englische Synchro ist bereits ein Desaster, darum sei der Originalton mit UT vorsichtshalber empfohlen.



Wertung:

7.5 / 10




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