Mittwoch, 28. November 2018

Abt. Geschichtsverzerrung: 'Die Schlammflut in der Mitte des 19. Jahrhunderts'

"Begrabene Parterres"

(die in D übliche Bezeichnung dafür ist mir nicht bekannt, in der Schweiz nennt man es frz. 'Parterre')

ein Video des Kanals 'Global Vision', 192 Abonnenten



Dienstag, 27. November 2018

Abt. Wenn der Bock zum Gärtner wird (+)


"Waren die Amerikaner wirklich auf dem Mond? Die russische Raumfahrtbehörde will der Sache nachgehen und 2030 Astronauten zum Erdtrabanten schicken."

Wieder so eine pseudo-progressive, propagandistische Hinhalter-News, deren Wahrheitsgehalt gleich Null ist und nur dazu dient, das Paradigma zu festigen, oder besser auf seinen Krücken zu stützen, dass man von der Erde aus zum Mond fliegen kann.

2030, in 12 Jahren, will der Russe also Menschen zum Mond schicken. Warum erst in 12 Jahren? Im Jahre 1961 verkündete der damalige US Präsident Kennedy, dass die USA eben dies zu tun gedenken, noch ehe die Dekade vorbei sei. 8 Jahre später, 1969, landete Apollo 11 in einer weltweiten TV Übertragung auf der Mondoberfläche. Meine Mutter schwärmt heute noch davon, wie sehr sie das beeindruckt hat, als kleines Mädchen. Dass sie Live im Fernseher sah, miterlebte, wie der Amerikaner auf dem Mond landete. Sie fragte mich einst, irgendwo hat sie derlei krude Verschwörungstheorie aufgeschnappt, ob ich denn auch glaube, dass das nicht echt war? Ich brachte es nicht übers Herz. Ich sagte nichts. Lächelte nur ein quasi 'Weiss nicht, ist doch egal'. Manchmal kommt das Herz der Wahrheit in den Weg. Manchmal ist es einfach besser, zu schweigen, so zumindest in meiner Abwägung. Zurück zum Text - Vor 50 Jahren war so eine Unternehmung also innert acht Jahren von Null auf Hundert erfolgreich umsetzbar. Vor 50 Jahren!

1969

Der Russe aber fliegt im Auftrag des internationalen Interesses mehrmals jährlich zur ISS und bringt Leute von dort auch wieder zurück zur Erde. Der Russe betreibt hierzu einen "Weltraumbahnhof", so der mediale Jargon. Warum soll man nun 12 Jahre brauchen, um statt bis zu einer ISS halt bis zum Mond zu fliegen? Die Saturn V Rakete konnte bekanntlich genau das bereits leisten, vor 50 Jahren!, wo ist das Problem?

Und wozu muss man überhaupt "Menschen zum Mond" schicken, um zu überprüfen, ob der Ami wirklich dort gelandet ist?


Die Raumfahrtganoven aus den Staaten können selbst hochauflösende Photos direkt vom Mars übermitteln, ohne dass ein Mensch dafür auch nur das Haus verlassen muss.


Von der westlichen Öffentlichkeitsarbeit weitgehend ignoriert, landeten die als China autretenden Banditen primär fürs eigene Publikum im Jahr 2013 auf dem Mond. Nicht wenige Menschen haben niemals davon gehört, frag nur mal jemanden, ob er weiss, dass China auf dem Mond gelandet ist. Weiss praktisch niemand, ist nicht präsent. Dieses Puppenkistenset ist ein echtes Foto von der Mondoberfläche!

China hat die Technik! China konnte vor 5 Jahren zum Mond fliegen und den Rover "Chang'e" erfolgreich landen. Wofür braucht der Russe 12 Jahre.

Dieses Weltraumtheater war, ist und wird es bleiben: Bullshit.




(+) Die Idee hinter derartigen "News", hinter solcher Propaganda, wie Eingangs gezeigt, ist folgende: So eine Nachricht vergisst der Mensch nach 2 Tagen wieder spätestens. Darum kann "Virgin" seit bald 10 Jahren immer wieder ankündigen, man werde Menschen in den Weltraum bringen, und auch "Space X" wird das noch öfter so tun. Solche "News" vergisst man in kürzester Zeit wieder. Aber für den Moment bewirken sie etwas: sie bekräftigen ein Bild, eine Vorstellung, einen Bewusstseinszustand. Hier die vermittelte Gewissheit: "Menschen können zum Mond fliegen". Das ist eine laufende Programmierung, derartige "News".


Samstag, 24. November 2018

Ohne Worte



GARNiDELiA - Mirai

L.U.E.(p9) Addendum: Der Mord





Das erste Bild nach dem Verlust des Paradieses in der Bibel:



Kain ermordet seinen Bruder Abel

Winson - Wovon lebt eigentlich Peter?

Donnerstag, 22. November 2018

Zur Verwendung der Swastika in Russland vor dem 2.Weltkrieg

Wie jedermann weiss, wurde das Symbol "Swastika" von den Nationalsozialisten als Logo verwendet. Rein grafisch betrachtet vermutlich eines der stärksten Symbole überhaupt, es wirkt ausgewogen, harmonisch und dynamisch. 

Diese Dynamik jedoch kommt erst durch die Drehung um 45° in Kraft und Wirkung, wenn die Swastika quasi 'auf die Spitze' gestellt wird, wie im Bild links demonstriert.





Man bemerkt das sehr gut im direkten Vergleich, mit der quasi 'waagerechten' Swastika. Hier ist die Dynamik nicht mehr vorhanden, stattdessen wirkt sie (weiterhin) ausgewogen und harmonisch, nun jedoch auch: ruhig, ruhend. 

Die ruhende Version links im Bild könnte "Frieden" und "Liebe" repräsentieren.

Die dynamische, obige Version hingegen "Krieg" und "Kraft".

Mir ist nicht präsent, nicht bekannt, ob diesbezüglich ein Zusammenhang zu dieser Wirkung besteht, historisch betrachtet. Ob die Nationalsozialisten erst ab 1939 die gedrehte Version der Swastika benutzten.

Klar jedoch ist, dass jedermann dieses Symbol direkt mit den Nazionalsozialisten in Verbindung bringt, die zur damaligen Zeit Deutschland regierten, nachdem Hitler 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde.

Zwar wusste ich bereits, dass die Swastika zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und schon früher) ein beliebtes Glückssymbol war, das zB auf Gruss- oder Weihnachtskarten Verwendung fand.


Hier sehen wir als Beispiel die Verwendung zur Darstellung eines "Lucky Star", eines "Glückssterns".

Neu war mir allerdings die verbreitete Verwendung der Swastika in Russland, in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, worauf mich der Kanal "newearth" aufmerksam machte, hier das entsprechende Video. 


Eine 250 Rubel Banknote, datiert mit 1918. Hinter dem Doppelkopfadler, der "Regierung" bedeutet, sehen wir, wie als Wasserzeichen, das Hakenkreuz.


10'000 Rubel hier, ebenfalls von 1918, auch hier siehst du klar die Swastika, mit zentraler Bedeutung. Für diesen Zweck, also die Verwendung auf einer Banknote, wurde die 45° Variante gewählt, "gib mich aus!". Würde man die ruhende Version verwenden, wäre die Wirkung anders, "behalte mich!".


Die rote Armee verwendete (auch) das Hakenkreuz als Emblem, zu Beginn des letzten Jahrhunderts.



Das wirkt sehr seltsam, im historischen Kontext betrachtet. Bis heute war mir dieser Umstand, diese Information nicht bewusst, nie hab ich diesbezüglich eine Erwähnung vernommen, in einer der unzähligen Geschichtsdokumentationen im TV. Geschweige denn in der Schule, damals. Vieleicht würde diese Information die Dämonisierung des Hakenkreuzes, dieses Symbols, schmälern. Wir reden hier immerhin über ein Symbol, dessen Verwendung in Deutschland (und allenfalls in weiteren Regierungsgebieten) verboten und unter Strafe gestellt ist. Derartige Gesetzgebung erscheint mir sehr "hysterisch".


Zudem führen solche Gesetze zu falschen Bildern, zu falschem Bewusstsein, denn offenkundig sehen wir oben rechts demnach einen Nazi-Ritter, der ein verfassungsfeindliches Symbol auf seinem Umhang rockt. Das ist doch Quatsch.





DIe Antwort auf die Träume

Epilog: 

Ich supporte das Drachengame nicht. Denn anfänglich dachte ich mir noch 'wie kann man nur?', 'lasst doch den Typ in Ruhe!', 'Was sind das für Menschen?'. Monate später muss ich, nicht ohne befremden, feststellen, dass man vom Drachen einfach reingezogen wird. Relationen verschieben sich, Werte verändern sich, und man kann nichts dagegen tun!

Das folgende Video hab ich schon 2x gesehen und nun ist es sogar soweit, dass ich das Video hier einbette. Der Unterhaltungswert ist ausgesprochen hoch, geradezu pulsierend.


Hüben wie drüben

Die Autoplayfunktion von Youtube hat das folgende Video abgespielt:


Die Eröffnungsszene des Videos:



Die "3", das ist Binah-Saturn. Der "Creator", nach kabbalistischer Vorstellung.


Die Sonneblume = Saturn. Saturn gilt auch als 'schwarze Sonne'. Die Sonnenblume


Das Herz = Binah


Die 88.
Das Meer, die See = Binah. Der Strand, der Sand, Sand = Zeit, der Gott der Zeit ist Saturn.


Süsse Geschichte im übrigen, nebst alledem. Gute Schauspieler.

Das 'Two Beavers are better than one" Ende wirkt dagegen übertreten.




GARNiDELiA - Aikotoba

Die SVP gibt Gas

Hier die gestrige Frontseite der Printausgabe:



Natürlich nimmt man das Geld fürs Inserat gerne,


sieht sich aber dennoch irgendwie zur Rechtfertigung veranlasst:



Dienstag, 20. November 2018

Montag, 19. November 2018

Hochoffizielles noicon Bulletin

Bulle 1:

Wenngleich in der Vergangenheit bereits mehrfach geäussert und ebenso oft in der Praxis nicht umgesetzt, folgt jetzt hochoffiziell und endgültig der Beschluss, dass ich künftig keine Videos mehr mache, dieses Kapitel ist nun beendet.

Allenfalls wird es dann und wann doch noch ein Video von mir geben, doch das wird die Ausnahme sein, Grössenordnung eine handvoll pro Jahr. Wenn überhaupt.

Dies betrifft jedoch nur meine Videos, Videos von Dritten werden weiterhin dann und wann bzw. wie bisher auch eingebettet.

Bulle 2:

Stattdessen werden künftig, also ab jetzt, nur noch bebilderte Textbeiträge nach alter Schule erscheinen, dies mit zumindest angedachter, steigender Kadenz. Kann man das so sagen, Kadenz? Häufigkeit ist gemeint, in kürzeren Intervallen halt.

Bulle 3:

Ab sofort, dies nach 2 Semestern hochintensivem und nicht minder expensivem Privatstudium der Materie, wird der ohnehin bereits krude Themenkatalog dieses Blogs hochoffiziell erweitert um das Thema Animekunst.



Der nächste grosse Beitrag nach alter Schule ist bereits in Arbeit, sehr umfangreich und ich hoffe stark, diesen bis kommenden Samstag fertig erstellt zu haben. Dieser Beitrag wird dann künftig in der Seitenleiste angepinnt und laufend aktualisiert werden.

Bis bald!


Sonntag, 18. November 2018

Die rote Schildkröte

Vom Artdesign her anders, aber nicht gewöhnugsbedürftig, man freundet sich schnell an mit der Art der Darstellung, der Zeichnung dieser Welt; Reduziert und dennoch beeindruckend.

In diesem Anime wird zwar manches gesagt, jedoch kein einziges Wort gesprochen. Es gibt keine Dialoge. Und die Handlung wird dennoch vorangetrieben, die Welt bzw. der Handlungsspielraum etabliert, die Situation dramatisiert. Es handelt sich zu diesem Zeitpunkt um eine offenbar menschenleere Insel, um einen isolierten Ort in den Weiten des Meeres gelegen. Sowas mag ich sehr. Denn gerade das Unkommentierte, gewisserart Ungerichtete, kann derart frei wirken, sich entfalten. Wunderbar.

Die Komposition aus 2D Handzeichnungen und CGI Computergrafik (in manchen Szenen, zB die Darstellung der Meeresoberfläche) wirkt sehr gelungen, was keine Selbstverständlichkeit ist (siehe 'Ghost in the Shell', die Macher dieses Leuchtfeuers der Animekunst kämpfen seit Anbeginn des Werks mit eben dieser Komposition und haben den Bogen noch immer nicht raus).


Die Sympathieträger vom Anfang an der Geschichte sind kleine, stumme Krebse, Krebse die sich am Strand aufhalten. Als wiederkehrendes, vertrautes Element binden sie durch ihre Präsenz die abwechslungsreichen Szenenbilder zusammen; Interessant, was so ein kleines Handlungselement ausmachen und bewirken kann.

Der Gestrandete versucht nach Leibeskräften irgendwie von dieser Insel wegzukommen, so baut er sich ein Floss. Mehrere Flosse. Doch er landet letztlich immer wieder am gleichen Strand, auf gleichem Sand.

Als ein weiteres Floss berstet, er ins Wasser fällt, begegnet ihm ein grosse Schildkröte. Er fürchtet sich, doch sie tut ihm nichts.

Allmählich wird er wütend. Er wirft einen Stein ins Meer, er schreit im Wald, er schreckt die Vögel auf.

Er begegnet der Schildkröte erneut, nun liegt sie am Strand, er geht auf sie zu und lässt an ihr seine Wut aus. Kehrt sie auf den Rücken, auf dass sie in der Sonnenglut sterben möge.

Sein Gewissen meldet sich, in der Nacht.

Tagsdrauf ist die Schildkröte tot am Strand, während der Nacht sahen wir ihre Seele aufsteigen. Bedauern ergeift ihn. Trauer. Er versucht hilflos, sie mit Meereswasser wiederzubeleben, indem er den nun leblosen Körper der Schildkröte damit benetzt.

In der kommenden Nacht verwandelt sich die Schildkröte am Strand in eine dunkelhaarige Frau, die nun gleichsam bewusstlos am Strand liegt. Er wacht fortan neben ihr, baut ein Dach aus Zweigen über ihr, um sie vor Sonne und Regen zu schützen.

Die Frau wird lebendig und im Meer, unter Wasser, beim Tauchen, begegnen sie sich bald darauf zum ersten Mal bewusst.

Das dürfte genug des Eindrucks vermitteln, mit was für einer Art von Geschichte man es hier zu tun hat, "die rote Schildkröte" ist ein Arthouse-Anime. Zwar störe ich mich am Subtext der Story, nämlich dass hier 'die Frau' zur Lebens- und Sinngeberin, und diesbezüglich im eigentlichen Sinn 'vergöttlicht' wird (wenngleich diese Sicht nach rein irdischem Massstab durchaus Berechtigung hat, im Rahmen der Begebenheiten, und die isolierte Insel eben diese Erde auch repräsentiert, aber diese Stilisierung rein geistig nicht haltbar ist), jedoch ihm Rahmen dieses Settings kann man es so gelten lassen. Teilweise gibt es richtig starke Szenen,

hier zB betrachtet der Vater von seiner Warte, von seiner Position aus, seinen Sohn, der am Strand spaziert und nun selbst ein Erwachsener geworden ist, am Beginn seiner eigenen Zeit, seiner eigenen Lebenserfahrung gewisserart sich befindet:



In der Szene zuvor sahen wir den Sohn schwimmend im Meer, in einer bildhaft umgesetzten 'stehenden Welle' (dh. auf dem Höhepunkt), und seine Eltern winken ihm zu.




Das ist stark. Das mag ich, sowas liebe ich, das will ich sehen. Ein besonderes Werk, hat mir sehr sehr gut gefallen.



NWO Verwaltungszentrale hat einen Link zu diesem Anime geteilt:




The Wind Rises

"Das kann das Leben nur einmal geben,
denn jeder Frühling hat nur einen Mai"


Sehr gelungener Anime, zeitlich angesiedelt im Japan zwischen den zwei Weltkriegen.

Eine Geschichte über einen lieben, artigen Jungen, der zu einem lieben und artigen Mann heranwächst. Der nach einem Traum Flugzeugingenieur werden will und als Erwachsener Flugzeugingenieur wird, bei Mitsubishi.

Die erste Hälfte der Geschichte fokusiert gewisserart auf den beruflichen Werdegang, der Jiro Horikoshi auch nach Deutschland führt, nach Dessau, um im Auftrag seines Arbeitgebers die Junkers Flugzeuge zu studieren.

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Spaziergang der Hauptfigur durchs Grüne, auf einer Anhöhe erblickt er eine junge Frau, die ein Bild malt. Was im Anschluss folgt, bietet einige der schönsten Szenen, die ich je gesehen habe. Die zwei werden später heiraten, was uns einen gewissen kulturellen Einblick gewährt, Achtung vor dieser Kultur bewirkt und abermals einige wunderschöne Szenen bereitet.

Wie von Ghibli gewohnt: nichts spektakuläres, nichts weltbewegendes, nur ein Blick auf ein Leben in dieser Welt, eingebettet in den Rahmen der Zeit. Sauber animiert, schön gezeichnet, ruhig erzählt, da gibts nichts auszusetzen. Platziert sich in meinen Top 5 der Ghibli Animes.

Samstag, 17. November 2018

GARNiDELiA - Cry

noicon All Time Top #30: 01

#01




Blümchen - Boomerang (1996)


Dienstag, 13. November 2018

nvVII-004 Neulich, am Erdsee





NB - im Video sag ich was von wegen "jetzt könnten sie eine Uhr zeigen". Aber sie zeigen keine Uhr. Sondern ein grosses Wagenrad. Der Engländer benutzt auch den Ausdruck "Wheel of Time", zu deutsch "das Rad der Zeit".

Montag, 12. November 2018

Ein starkes Werk

Eigentlich wäre der Plan gewesen, mir heute Abend nur noch einen Anime anzusehen, und danach früh ins Bett zu gehen, weil ich übers Wochenende viel zu wenig Schlaf gekriegt hab. Hätte wäre wenn.

Denn bei dieser Vorplanung des Abends, also der Zeit nach Feierabend,  - womit einer wie ich sich den Tag durch auf Arbeit mental hauptsächlich beschäftigt -, war mir noch nicht bewusst, dass meine DVD Wahl mir (wiedermal) einen der besten Anime bescheren wird, die ich bislang gesehen habe.

Wow! Wow! "Tränen der Erinnerung" von Studio Ghibli ist ein aussergewöhnliches Erlebnis, so ein feinfühlig gesponnenes Werk kriegt man selten zu sehen.

Der Anime erschien im Jahr 1991 und gewisserart sieht man das der Animation auch an, da hat man wahrlich schon weit besseres gesehen; Die Bewegungen wirken irgendwie zu langsam, manchmal etwas hölzern. Die Hintergründe wirken (noch dazu) mal überbelichtet, mal kaum da, nahe verwischt schon, doch dann wieder gewaltig und wunderschön in Szene gesetzt. Nach etwa 30 Minuten setzt die 'Ghibli-Trance' ein und nun ist es genau dieser Stil, der noch weiter reinzieht.


Wir haben hier die Geschichte einer 27 jährigen Frau, die in diesem Anime gewisserart eine Reise tut, um sich zu erinnern. An frühere Phasen ihrer Kindheit, ihrer Schulzeit, und dies aus Motiven, die sich durch den Handlungsverlauf und mancher Bemerkung oder Aussage durch weitere Charaktere ergeben. Zumindest dem aufmerksamen Zuschauer: Ein Anime, der sich klar an den Erwachsenen richtet und in meiner clishé-Vorstellung besonders auch der Frau, die sich sowas ansieht, sehr gefallen wird. Weil eine Frau bzw. ein Mädchen die Hauptrolle spielt und die Handlung der Geschichte sehr berührend ist. Die Frau oben im Bild, und das Mädchen neben ihr, sind der gleiche Mensch. Nur zu unterschiedlichen Zeiten, mal als Kind, mal als nun erwachsen.


Dieser Anime handelt von Erinnerungen, von Bleibendem; Von der Wirkung der Vergangenheit auf die Präsenz, die Gegenwart, von Entscheidungen, die künftige Bahnen bewirken.

Er handelt von der Seele, die ein Menschenleben führt. Irgendwie auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit. Niemals zuvor konnte mir in einer einzelnen Szene ein Medium derart vor Augen führen, vor Augen darstellen, was "Liebe" ist, was "Verliebtheit" ist und bewirkt. Wow! Und es sind nur 10 Sekunden! Sowas kann nur Anime. Die Handzeichnung ist dem Geistigen weit näher als das bereits distanziertere Medium Film, das tritt in diesem Werk "Tränen der Erinnerung" klar zu Tage.






Der Anime ist wie gesagt eher was für Erwachsene, nicht aufgrund allfälliger expliziter Szenen, denn sowas gibts bei Ghibli nicht, sondern wegen des Anspruchs. Um zu verstehen, was hier vermittelt wird, muss man selbst erst erwachsen geworden sein, das ist der Grund. Rein von der Handlung her gefällt mir "Tränen der Erinnerung" (1991) noch mehr als "Erinnerungen an Marnie" (2017), meinem bislang favorisierten Ghibli Anime, der nebst einer soliden, berührenden Handlung auch noch allerfeinste Animationskunst bietet.


Das Artdesign wirkt, wie gesagt, anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, was allerdings die verwendeten Bilder in diesem Beitrag nicht transportieren können. Doch man wird sich mit der Zeit gewahr, dass hier Erinnerungen und Echtzeit parallel dargestellt werden, klare Erinnerungen, verschwommene Erinnerung, momentane Erinnerungen. Ein Grosswerk der Animekunst! Und der Titel ist keine Lüge, denn du wirst weinen. Nicht weil es so traurig und gemein ist, also nicht durch die Disney-Methode, sondern, weil du ergriffen bist, weil du dich selbst an sowas erinnerst. Und wie auch in "Nausicaä aus dem Tal der Winde" und "Mein Nachbar Totoro" bildet der Abspann den finalen 'tearjerker', man verlässt die Wiedergabe dieses Anime mit einem Wohlgefühl in der Herzregion. Starkes Werk.

Samstag, 10. November 2018