Montag, 11. Januar 2021

Animekritik: "Mirai Nikki" (2012)

Produktion

Studioasread
OriginaltitelMirai Nikki  未来日記
RegieNaoto Hosoda                       Release (J)2012
Drehbuch   Katsuhiko TakayamaPublisher (D)      KAZÉ
Musik Tatsuya KatōLaufzeit26 Episoden, ca.600min


Genre: Mystery, Action, Horror, Seinen

 

Urteil der Jury:
 
Boy oh Boy, was will man hierzu sagen. Noch nie zuvor hab ich derartiges mit dieser Dramatik miterlebt, wie eine Szenerie innert Sekunden sich wandeln kann: vom anscheinend harmonischen Miteinander von Yuno und Yukii, zur angsteinflössenden, zur lebensbedrohlichen Situation. Grandios umgesetzt! Die Verhaltensweise Yunos wirkt auf den Zuschauer anfänglich komisch überzogen, irgendwie fake und aufgesetzt, - im Rückblick aber, nach dem Plottwist, plötzlich nachvollziehbar. Wenn einer Plotschreibe sowas gelingt, Hut ab, kann man nicht meckern.
 
Im Mittelteil leider verliert der Stoff an Attraktivität, an "Meta-Spannung" gewisserart, und droht durch die Neueinführung überflüssiger Nebencharaktere zum episodischen Shonen-Quatsch zu verkommen. "Mirai Nikki" (="Zukunfts-Tagebuch") ist eine dieser Serien, die ich gerne auf 15 Episoden verkürzt sehen möchte. Die ganze Sideark mit den "neuen Freunden" ist überflüssig. Es geht zentral um das Verhältnis von Yuno und Yukii, der Fokus darauf hätte in diesem Setting (inklusive des Plottwists) gereicht, um ein tolles Werk zu schaffen. Darum muss ich dieser Serie eine leidliche Überlänge attestieren.

Das Finale, namentlich die zwei letzten Episoden, sind völlig überladen, man kommt als geneigter Betrachter mit dem Einordnen des Geschehens kaum hinterher. Hier wird dem Konsumenten die Fähigkeit zum 4D Schach abverlangt, wenn die Story plötzlich auf 3 Zeitachsen gleichzeitig spielt. Abteilung Mind: blown. Kudos! geht grundsätzlich raus für dieses Setting, jedoch hätte man das Finale etwas übersichtlicher abhandeln können, zB in 3 statt nur 2 Episoden, denn dieses Ending wirkt zu komprimiert.
 
Die Animationen sind durchgängig 1A, stabil auch in mitunter grandiosen Actionsequenzen ...und yes, there will be blood. Der männliche Hauptcharakter Yukiteru wurde leider viel zu weinerlich, schwächlich und devot angelegt in den frühen Episoden, das nervt und macht seinen Gesinnungswandel im letzten Drittel der Story schwer nachvollziehbar. Yuno hingegen ist klasse gestaltet, sie ist von Beginn weg based, hardcore und spielt ihr Game mit Erfolg.
 

 
 
Wertung:

8 / 10
 
 

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