Sonntag, 19. Juli 2020

Animekritik: "Another" (2012)

 
Produktion

StudioP.A. Works       OriginaltitelAnother アナザー
RegieTsutomu Mizushima                    Release (J)2012
Drehbuch   Ryō HigakiPublisher (D)      KAZÉ
MusikKō ŌtaniLaufzeit12 Episoden / ca. 300min

Genre: Mystery, Horror, School Life, Seinen



Zusammenfassung

Mei Misaki                            Kōichi Sakakibara

Gesamteindruck:

Was für eine selten bescheuerte Story, so ein absurdes Setting hab ich lange nicht gesehen. Schade, um das gelungene und sehr detailverliebte Artwork, insbesonders was die Hintergründe betrifft; Schade, um den passablen Soundtrack und das beeindruckende Sounddesign. Bild- und Tonregie sind dann auch mit Abstand das grösste Plus dieser Produktion.

Anders als bei Studio P.A. Works Vorgängerproduktion "Angel Beats!" (2010), die nebst grossartigem Artdesign auch mit inhaltlicher Tiefe zu überzeugen vermochte, kann der Plot von "Another" (2012) nicht annähernd Schritt halten und bewegt sich hart an der Grenze zum Ärgernis: schade, um die investierte Zeit.

Ich hab die Nase voll von diesem ständig wiederkehrenden, abgedroschenen und uninspirierten "High School Setting". Ich hab genug von grotesker, weltfremd-konsequenzloser Plotschreibe, die nur in ihrer kleinen, von der Aussenwelt abgeschotteten Bubble überhaupt funktionieren kann.

Seit 26 Jahren sterben an einer Schule in jedem Jahrgang mehrere Schüler, in der "verfluchten Klasse" 9c - und natürlich taucht niemals die Polizei auf. Es gibt keine Polizei. Keine Untersuchung, keine Schliessung der Schule, gar nichts.

Das eine Schulklasse beherbergende Hotel fängt Feuer, brennt ab - und natürlich taucht keine Feuerwehr auf. Es gibt keine Feuerwehr, in diesem bescheuerten Universum! Überhaupt nichts scheint zu existieren, ausser den direkt betroffenen Charakteren und ihre jeweilige Umgebung.

(HEAVY SPOILERALARM!) Die ersten 4 Episoden hindurch wird geflissentlich der Verdacht genährt, die mysteriöse Hauptfigur Mei könnte Derjeniche sein, die für den Fluch in Klasse 9c verantwortlich ist.

Völlig grundlos, wie sich im weiteren ergibt: denn tatsächlich hat Mei eine besondere Fähigkeit, nämlich Denjenichen anhand einer besonderen Aurafarbe zu erkennen. Was sie dann auch unter Beweis stellt - in der finalen Episode 12! Warum nicht gleich in Episode 1?! 

Wozu all das Theater, all die Leichen, es macht hinten und vorne keinen Sinn!

Episode 12 führt zudem den ganzen Plot ad absurdum, wenn die Schüler anfangen sich gegenseitg umzubringen, um einen gefürchteten Todesfluch abzuwenden. Das ist Nonsense: der Anime.

Überraschend explizit werden die Todesfälle in Szene gesetzt, was der Jury sogar ein "woah!" entlockte.

Die Trulla stürzt auf der Treppe und wird vom eigenen Regenschirm durchbohrt, der Gumbo schwimmt im Meer und wird von einer Schiffsschraube zerfetzt, die Hexe wird von Glassplittern an eine Wand genagelt, hier schlägt das kreative Evil Purzelbäume.


In manchen Szenen erinnert "Another" an den Hollywoodfilm "Final Destination", ein Hauch von Spannung kommt derweil auf. Weitgehend hat "Another" jedoch enttäuscht, im Finale gar reingeschissen, man hätte sich weit mehr von diesem Stoff erwartet. Mit einer 5/10 Bewertung waltet meinerseits die Gnade, das sei angemerkt, und auch das nur ob des Artworks und der gelungenen Soundkulisse.



Wertung:

5 / 10



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