Samstag, 25. Juli 2020

Animekritik: "Cowboy Bebop" (1998)


Produktion

StudioSunrise       OriginaltitelKaubōi Bibappu  カウボーイビバップ
RegieShinichiro Watanabe       Release (J)1998
Drehbuch   Hajime YatatePublisher (D)      Nipponart
MusikYōko KannoLaufzeit26 Episoden / ca. 625min

Genre: Seinen, Comedy, Action, Drama



Zusammenfassung



Finally: Die längste Zeit über wurde dieser Anime von der Jury missachtet, die Betrachtung dieses Werks vor sich her geschoben. "Fuck that!", wies die innere Stimme an.

Denn: in meinem Universum verheisst ´Cowboy´ nunmal eine unwillkommene Fanfare auf den Star Spangled Banner, zudem rangiert der Begriff ´Bebop´ in meinem Archiv nicht gerade unter den Cool Kids...

             ...daher kann ein Anime mit dem Titel "Cowboy Bebop" nur saugen, klare Sache. 

Jedoch: wie sollte dieser Tor sich getäuscht haben! Dieser Anime aus dem letzten Jahrtausend kann überraschen, kann tatsächlich beeindrucken und genügend Spannung für den Strom von 26 Episoden bieten:


Plot: 7/10

Das qualitative Gefälle der 26 Episoden ist beachtlich, von episch bis schundhaft reicht das Spektrum dieser Darbietung. Es macht ganz den Eindruck, als wollte man hier (seinerzeit) tatsächlich einen neuen Grundstein setzen und den Variantenreichtum des selbstproklamierten neuen Genres "Cowboy Bebop" präsentieren. Mal gibt man sich im Subtext betont edgy, insbesonders was Geschlechterrollen betrifft, mal legt man die Betonung ganz auf Comedy, mal auf vermeindlich deepes Drama.

"Cowboy Bebop" ist in 26 sogenannte ´Sessions´ unterteilt, in episodisch abgeschlossene Abenteuer, mit Ausnahme weniger Doppelfolgen.

In manche Episoden wurde eine klare Message eingebettet, ua. mit Liebesgrüssen aus Nippon,


dafür gabs Spontanbeifall der Jury.

Manch andere Episode wiederum ist reiner Pulp, Füllermaterial, nicht der Rede wert. Eine grosse erzählerische Arc, ein grosser Spannungsbogen im klassischen Sinn, ist nicht präsent. Dennoch funktioniert der Spannungsaufbau, insbesonders durch die szenenweise vermittelte Prähistorie der Hauptcharaktere Spike, Jet und Faye.

"Cowboy Bebop" gibt einen betonten Fick auf Konvention und versucht(e) stattdessen etwas neues zu kreieren, zu etablieren, das ist deutlich spürbar.

Jet Black     |     Spike Spiegel     |     Faye Valentine     |     Ed     |     Ein


Charaktere: 10/10

Ins Reine mit der eigenen Vergangenheit kommen. Innerlich abschliessen mit Dingen, die längst passé sind. Das klingt simpel, gestaltet sich im RL aber mitunter etwas komplexer.

Jet hängt an einer alten, unverrosteten Liebe. Spike an einem Versprechen der Liebe. Faye wählt die Flucht hinaus ins All, wenn plötzlich eine eingeschriebene Postsendung sie erreichen soll. Fuck that, I´m outta here! Jeder Charakter hat nunmal seine Geschichte, seine individuelle Backstory, - und es obliegt gottlob keinem von uns, über seinen Nächsten zu richten. Wir sind nur eine Crew, die irgendwie gemeinsam durch dieses Irgendwas hier unten steuern soll. Durch dieses Universum genannt "Erde". All das wird durch die Charaktere in diesem grandiosen Anime verkörpert.

Geradezu liebenswert ist die betonte nonchalence der Hauptcharaktere. Weder Jet noch Spike geben einen fick auf universale Rauchverbote, Faye ist spielsüchtig like na und?!, das Mädchen Ed entzieht sich mit ihrer flippigen Art gar jeder Konvention. Grandios!

Jeder der vier Hauptcharaktere hat seine Hintergrundgeschichte, seine individuelle Backstory, die der Figur ihr besonderes Format verleiht. Sehr gut gemacht!, sowas sieht man selten, dafür gibts eine glatte 10/10.


 Artwork: 9/10

Die Jury hasst 3D CGI und die Jury liebt die klassische 2D Cel-Animation. Denn bemaltes Celluloid hat Seele, wohingegen CGI nur einer gerenderten Leere gleichkommt.


Das Artwork von "Cowboy Bebop" ist stabil, geradezu liebreizend, verglichen mit den sterilen Produktionen heutiger Tage. Einzig Makotos Studio CoMix Wave kriegt den zeitgenössischen Stil mE beeindruckend gebacken, siehe "The Garden of Words". Ansonsten kotzen mich die modernen 3D/2D Zwitterproduktionen meist schon ab Episode 1 an, - aber das ist freilich nur die Meinung dieser Jury.  

"Cowboy Bebop" (1998) überzeugt in Punkto Artwork über sehr weite Strecken, hier wurde Arbeit und Herzblut reingesteckt, hier spürt man Seele und Lebendigkeit, Frame für Frame.


Gesamteindruck:

Grossartig, ein Klassiker tatsächlich, ein must-see! Dieser Anime kratzt hart an der 9/10, die Jury ist sich uneins darob. Doch es fehlt nunmal der grosse Spannungsbogen, auch hätte man die Story von Faye noch mehr vertiefen, ihr mehr Raum gewähren können - und im Gegenzug die Füllerepisoden streichen. Hat man aber nicht:



Wertung:

8.5 / 10



2 Kommentare:

  1. Man bedankt sich für die Antworten von TWMK und Patrick vom 25.7.2020. (Ich schreibe jetzt hier, weil alles, was unten steht vllt nicht mehr frequentiert wird.)
    Ja richtig: Urlaubzurückkehrer werden möglicherweise zwangsgetestet. Seit eben nun auch noch gebietsweise absolutes Alkoholverbot. Da können einige F.a ihren Laden dicht machen.
    Landtrockenheit vermutete ich um Ostern herum, weswegen eine Bevorratung an Wasser damals ratsam schien. Jetzt regnet es ja wieder.
    Chronologische Abfolge: durch das Szenario Corona Urlaubsverbot wie Verbot best. Bundesländer zu betreten--- dann Aufhebung für Zweitwohnungsbesitzer--- nun Urlaub für alle in gigantischen Ausmaßen (z.B. Nordseeküste brechend voll)--- w a r u m die plötzliche Großzügigkeit der IGE (Internationalisten, Globalisten, Eliten)? Ist es die reine Gutherzigkeit? N E I N ! Es steckt i m m e r ein Plan dahinter. Dieser wird nun offenbar. Und zwar kommt jetzt die Rechnung für den Urlauber: Zwangstests. Da Corona nicht existiert, müßten diese Tests ja allesamt negativ ausfallen. Würde aber für negative Testergebnisse solch ein Wirbel veranstaltet werden? Nein. Die Tests werden entweder schon kontaminiert sein oder manipuliert und gewisse Leute mit Hilfe dieser aus dem Verkehr gezogen.

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