Ein Studienreiseführer zur Heiligen Stadt

Textauszug von Seite 130:

"In jüdischen Geschäften Jerusalems und im Internet ('Don't make history. Make the future. Build the Temple.') werden Projekte vorgestellt, die vom Bau eines virtuellen Tempels mit virtuellen Opfern (unter Kontobelastung) - über einen Kubus (nach Ezechiel) oberhalb des Tempelbergs (...) reichen."

Der dritte Tempel ist im jüdischen Verständnis gleichbedeutend mit dem "Himmlischen Jerusalem", im dritten Tempel wird ihr Jehova selbst hier auf Erden wohnen, das ist ihre Vorstellung, ihre Hoffnung, dafür beten sie zu ihrem Gott an jedem neuen Sabbath. Die Rede ist hier von exakt dem, was die "Offenbarung des Johannes" in Kapitel 21 verheisst und ankündigt.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist diese "Offenbarung des Johannes", dieses dem Neuen Testament angehängte Büchlein, eben keine Schrift, die eine christlich gesinnte Hoffnung wiedergibt. Es geht in dieser Vorhersage, oder besser: Absichtserklärung, nicht um die Christen und ihren Glauben, obschon dieser Text in seiner christianisierten Form eben diesen falschen Eindruck bewirken will.

Sondern die "Offenbarung des Johannes" gibt genau das wieder, worauf die Juden hoffen und was sie realisiert haben wollen, nämlich den Bau des dritten Tempels (einhergehend und gleichbedeutend mit der herbeigesehnten Herrschaft über alle Goyim-Völker), damit ihr Bund endlich erfüllt wird.

Sie, die überhaupt nicht an Jesus glauben, ihn stattdessen einen Lügner und Magier (sag: Täuscher) nennen, bauen ihre Hoffnung auf diesen Tempel, der ihnen das Kommen ihres herbeigesehnten Messias bedeutet. Das Erscheinen eben dieses Tempels ist gleichsam das Finale und der Höhepunkt der "Offenbarung des Johannes" und spätestens an dieser Stelle (Kapitel 21) des genannten Textdokuments sollte mE dem frecherweise selbstdenkenden Christmensch ein gehöriger Zweifel erwachsen. Denn irgendwas kann hier nicht stimmen.

Es kann schlicht und einfach nicht sein, dass dieser in der Offenbarung verheissene Messias und (nach jüdischer und ergo rein weltlich-verhafteter Vorstellung:) 'Erlöser' (vom "Joch") unser Herr Jesus ist. Die durch das "Himmlische Jerusalem" gemäss Offenbarung (und im Rahmen jüdisch-weltlichverhafteter Vorstellung) 'erlöst' werdenden 12 Stämme Israels glauben überhaupt nicht an Jesus; Sie warten nicht auf IHN.

Ihr Messias, also derjenige, auf den sie warten, er hat den dritten Tempel zu errichten, er hat die 'Erlösung' zu bringen dh. die Herrschaft über alle Völker zu etablieren und somit den alten Bund mit ihrem Jehova zu erfüllen. Das ist ihre Erwartungshaltung an ihren Messias. Die "Offenbarung des Johannes" verheisst genau die Erfüllung all dessen.

Dieses dem Neuen Testament angehängte Büchlein, das mit seiner alttestamentarischen Bildsprache so gar nicht zur klaren Rede und zum klaren Wort im Evangelium des Johannes passen will, es bewirkt, dass in einer nahen Zukunft der allergrösste Teil der Christenheit sich zum Messias der Juden bekennen und diesen für "die Rückkehr von Jesus Christus" halten wird. Diese Bewegung, dieses Bekenntnis, wird der Papst selbst anführen. Ab diesem Zeitpunkt wird es keinen Papststuhl in Rom mehr geben, weil "ein Stellvertreter Jesu Christi" durch den Auftritt des Juden-Messias obsolet wird. Der Stuhl des Papstes wird fortan in Jerusalem sich befinden, im dritten Tempel, und der Juden-Messias wird darauf Platz nehmen.

In diesem Moment wird auch das Christentum sich erledigt haben, durch den letzten Papst gewisserart aufgelöst sein, weil ab dann das Gesetz der Torah nurmehr gelten wird. Einzig in jenen, die den Juden keinen Glauben schenken und ihren Messias nicht annehmen werden, wird der Christusglaube fortbestehen. Der Tempel, die neue Weltkirche zu Jerusalem, wird diese Terroristen und Messiasleugner darum jagen und zu vernichten suchen.

Das ist die Zukunft, soweit ich sehe.