Mittwoch, 6. Januar 2021

Animekritik: "Avenger" (2003)


Produktion

StudioBee Train
OriginaltitelAVENGER
RegieKōichi Mashimo                             Release (J)2003
Drehbuch   Hidefumi KimuraPublisher (D)      *nicht veröffentlicht*
MusikAli Project
Laufzeit13 Episoden, ca 300min


Genre: Abenteuer, Drama, Science Fiction, Action

 

Urteil der Jury

Bee Trains / Mashimos Stil ist nicht jedermanns Fall: die spärlichen Animationen, die wortkargen Charaktere, die  langsame Enthüllung eines verworrenen, nebulösen Plots, die omnipräsente musikalische Untermalung, die vielen wortlosen Szenen der obligaten zwei weiblichen Hauptakteure - ja, daran kann man sich stören. Anderen hingegen gefällt genau sowas und mit entsprechender Vorfreude und Wohlwollen im Sinn! hat sich die Jury den Ranglisten-Kandidaten "Avenger" von 2003 angesehen.

 

<Spoileralarm>

 

Der jede Episode eröffnende OP ist grässlich, man möchte diese Musik jetzt nicht hören. Aber hey - Opener waren noch nie Bee Trains Stärke, siehe "NOIR", das ist egal. Die ersten 6 Episoden sind ziemlich gut geraten, man befindet sich überraschenderweise auf dem Mars, der weibliche Hauptcharakter erweist sich als so wortkarg wie kampfstark, ihre Herkunft ist mysteriös. Die Konstellationen werden langsam enthüllt, der Plot kommt ins Rollen - und man wundert sich bereits, wie dieser Aufbau in nur 13 Episoden abgehandelt sein soll.

Die folgenden und letzten 7 Episoden erweisen sich als Enttäuschung. Angefangene Plotstränge werden ohne Erklärung einfach abgebrochen, nicht weitergeführt, zB die anfänglich initiierte Fehde zwischen Layla und Garcia. Wenn Menschen auf dem Mars atmen können, warum befinden sich die Städte dann unter Kuppeln? Wird nicht beantwortet. 

Laylas Wille ist es, Nei zu beschützen, das ist ihr Antrieb - und in der letzten Episode läuft sie einfach von ihr davon, das macht keinen Sinn. Die mysteriöse Herkunft Laylas, die besondere familiäre Konstellation in Bezug auf "Volk" und "Cross" und somit des Pudels Kern des ganzen 

Storyaufbaus, wird in einer einzigen Episode wie auf Krampf offengelegt und hinterlässt mehr Fragen als Antworten. 

Der Endkampf zwischen Layla und "Volk" kommt viel zu plötzlich, ist zudem langweilig, langatmig und unspektakulär. Nei genest auf wundersame Weise innert Minuten und wird kurzum zum Grundstein einer neuen Zivilisation erklärkt, die von Knall auf Fall jetzt einfach ohne Führer funktionieren soll, ohne dass irgendein Widerspruch käme. Denn dafür ist gar keine Zeit, wir müssen diesen Anime jetzt beenden.

Diesen Eindruck schafft "Avenger": hier wurde ursprünglich für 26 Episoden geplant, aber irgendwann um Episode 7 rum musste wohl der Plot auf nur 13 Episoden Laufzeit zusammengestaucht werden. Das ist leider nicht geglückt, die zweite Hälfte dieser Produktion ist ein Desaster.

Abgesehen vom überdrehten OP/ED gefällt der technoide Soundtrack bzw. die Begleit- und Hintergrundmusik der einzelnen Episoden sehr gut, auch das visuelle Charakterdesign und grundsätzliche Setting der Serie erntet meinen Zuspruch - leider aber versagt der Plot. Schade.


 
 
Wertung:

6.0 / 10
 
 
 

3 Kommentare:

  1. really bro.... du muachst also weiter das Zeug?! Schade

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    1. Solange ich Freude dran habe, ja, sicher.

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    2. Das geht auch nicht wirklich in Richtung deiner Leidenschaft und Hobby. Ich hatte mich darauf gefreut m, dass du neue Videos machst... du hattest sowas angekündigt bzw Hoffnung auf neuen Input von dir verbreitet.

      VG

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