Dienstag, 1. November 2011

Ecco: das Allsehende Auge klärt auf

Vorbeigelaufen bin ich, an einer ExLibris Bücher-Wühlkiste, und da lag ein Exemplar oben auf. Erschienen 2010, übersetzt 2011 - Der Friedhof in Prag:


Zum Kaufentscheid mochte es nicht gereichen, aber bemerkenswert ist der Einband allemal -

Prangt doch prominent das Allsehende Auge! Dazu ein gefiederter Freund im Sturzflug, erinnerte mich ans OTO Logo, an Lena, und hier zwei sehenswerte Fotos mit symbolschwangerem Wiedererkennungswert.

Das Buch blieb wie gesagt liegen, wissen was drinsteht wollt ich jetzt aber doch noch, immerhin ist es markiert. Ich hätte es vieleicht doch kaufen sollen - denn das Allsehende Auge leitet ein zu einer fantastischen Fiktion:

"Mit dem „Friedhof in Prag“ ist Umberto Eco wieder ein großer Wurf gelungen. Er dürfte mit diesem neuen Werk eine breit gefächerte Diskussion um die Frage anregen, wie Hitler zu seinem ausgeprägten Judenhass gekommen ist.Dass sich der europäische Anti­semitismus als eine über Jahrhunderte gewachsene Ideologie herausgebildet hat, war schon vor Eco bekannt.

Dass aber die Judenverfolgung auf einem ebenfalls über die Jahrhunderte gewachsenen Lügengebäude aufgebaut war, das hat bislang kein historischer Roman so eindrucksvoll veranschaulicht; veranschaulicht nicht nur durch den Stoff und die Handlung des fulminant geschriebenen Werkes, sondern auch mittels 58 ganzseitigen Schwarz-Weiß-Illustratio­nen.

Konkret geht es in diesem fein gesponnenen Roman um die Erstellung der „Protokolle der Weisen von Zion“, die 1905 in Russland veröffentlicht werden. Sie enthalten einen fiktiven Bericht über die Zusammenkunft der Erwählten der zwölf Stämme Israels auf dem Friedhof in Prag, wo man sich alle 100 Jahre am Grab des Rabbi Simeon ben Jehuda versammelt.

Dabei gilt es, so die Rabbiner bei dem Treffen Ende des 19. Jahrhunderts, den Kampf um die Herrschaft fortzuführen, die das Kreuz den Juden entrissen habe. Alle Bereiche der christlichen Gesellschaften sollten unter Kontrolle gebracht werden, um die jüdische Weltherrschaft auszuüben.

Eine Weltverschwörungstheorie, geschürt von aufgehetzten Antisemiten quer durch alle Gesellschaftsbereiche. In Auftrag gegeben werden die „Protokolle“ von der katholischen Kirche bzw. von jesui­tischen Funktionären, die im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit dem Fälscher Simon Simonini, dem Protago­nisten des Romans, verhandeln." Quelle

Die Protokolle sind demnach "ein Lügengebilde" eines "Fälscher", was durchaus möglich ist. Vieleicht handelt es sich nur um Zufälle, und der Einspruch des Weltgeschehens ist unangebracht, siehe Agenda Zusammenfassung oben.

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