Die Präsenz auf allen Kanälen (++++)

Für mein etwas überschwengliches Abfeiern von Anime Produktionen während der letzten Monate bitte ich um Verständnis, ich übe mich künftig in Mässigung.

Nichtsdestotrotz widmet sich dieser Beitrag besagter Thematik, dies aus aktuellem Anlass. Kurz zur Vorgeschichte - heute morgen hab ich mir "AKIRA" angesehen, eine Produktion von 1988, die als Klassiker, als muss-man-gesehen-haben gilt. Allerdings kann ich mit diesem Stoff nichts anfangen, hat mich in keinster Weise berührt; die Charaktere wirken unsympathisch und die Aussage, das Motiv dieser Geschichte bleibt schleierhaft. Positiv zu werten hingegen ist die Machart, der hohe Detailgrad der Szenenbilder, hier hat man sich richtig Mühe gegeben. Wirklich, sehr beeindruckend, besonders in den Totalen. Visuell bietet "AKIRA" also allerhand, zumal für die damalige Zeit (1988), inhaltlich jedoch finde ich - wie gesagt - keinen Zugang.

Item - Nach dieser eigentlichen Entäuschung wollte ich mich nun der zweiten DVD widmen, die für nur 12 Franken im Angebot war. Für einen Anime ist das praktisch geschenkt, in Anbetracht der sonst üblichen Preisgestaltung. Eine Produktion vom hochgelobten, feinen "Studio Ghibli": "Chihiros Reise ins Zauberland". 

Ich wollte mich einlullen lassen von diesem Stoff, das war die Absicht. Denn die Kritiken sind hochtrabend! Um es kurz zu machen - noch vor der 10 Minuten Marke habe ich die Wiedergabe (vorerst) abgebrochen, um mich stattdessen der Erstellung eines Beitrags zu widmen. Kannst du dir bereits denken, warum?

Bei Minute 7:03 betritt die Famile ein verlassenes Gelände, das der Familienvater als einen im Zuge der Wirtschaftskrise geschlossenen Vergnügungspark bezeichnet. Ich zeige dir nun die allererste Szene innerhalb dieses Ortes:

Prominenter gehts kaum im Bild, oben rechts das Einauge. Aber vieleicht ist das ja nur ein zufälliges Schild ohne weiteren Bezug. Da müsste schon noch mehr kommen, nicht? Und da wir diese Methodik mittlerweile kennen, schau:

Die 'Kamera' schwenkt runter, abermals finden wir das Einauge repräsentiert im Bildauschnitt oben rechts. Hinzu gesellt sich nun das Schachbrett, der Tempelboden, im Zentrum des Bildes, im Hintergrund leicht auszumachen.

Noch immer aber wollte ich tolerant sein, der Naivität den Vorzug geben - vieleicht ist auch das nur Zufall.

Im Verlauf dieser Szene guckt der Vater sich nun um, die nachfolgende Familie schliesst auf und gemeinsam betreten sie das nächste Szenenbild:

Der relevante Ausschnitt in der Vergrösserung:

 Rechts das Siegel, integriert als Fenster, links der Auftritt von Saturn.

Ist das nun immer noch Zufall? Oder ist es dasselbe, was wir immer und immer wieder zu Gesicht bekommen? Nämlich die Markierung (gleich) zu Beginn.

Es gibt augenscheinlich keine Player im Markt, keinen Anbieter, der nicht selbst auch Teil des grossen Werks ist. Denn es ist nunmal "das grosse" Werk, das macht schon Sinn. Warum, kann man sich fragen, warum dieser Aufwand? Warum diese offenbare Notwendigkeit, die Verbreitung, den Ausstoss jeglicher medialer Inhalte unter Kontrolle zu haben? Sowas macht man doch nicht zum Spass, aus Freude an der Sache. Es scheint so zu sein, - das zumindest ist mein Schluss -, dass etwas verborgen werden und verborgen bleiben muss. Und sie sind nicht bereit, diesbezüglich ein Risiko einzugehen, darum lässt man nur die eigenen Leute auf die Bühne der Welt, die Bundespartner sozusagen.

Was nun um jeden Preis verborgen bleiben muss, darüber kann ich nur mutmassen. Ich habe keine Ahnung, ich weiss es nicht. Was ich sehen kann, das ist ihre Präsenz auf allen Kanälen, wie nun einmal mehr demonstriert.

NB 1 - Dieser Anime wurde mit einem OSCAR(TM) ausgezeichnet; 2003, bester Animationsfîlm.

NB 2 - Mir wird gewahr, ich hab ihn schonmal gesehen, vor vielen Jahren im Fernsehprogramm. Zum Glück sind nur noch Fragmente davon präsent, in verspinnwebten Erinnerungsräumen.

NB 3 - Mittlerweile hab ich den Film zu Ende geschaut. Berührende, mitreissende Geschichte, sehr schön umgesetzt, fantasievolle, ikonische Szenenbilder, sympathische Charaktere, was fürs Herz. Mit einem Wort: Ghibli.

Szenenbild: Das Mädchen (vorne, rechts) hat (Achtung:) eine Brücke überquert, und ist dadurch in eine 'andere Welt' geraten. In dieser anderen Welt, in diesem Haus auf der anderen Seite, herrscht (Achtung:) diese alte Mutter (hinten). The Mother. Sie wird begleitet, geht einher, mit (Achtung:) drei Köpfen (hinten, links, unten). Sie hüpfen umher, in der Aussensphäre der Mutter. Als Autor würde ich ihnen Namen geben, mit den Initialen B,C und K.

Szenenbild: Im Büro der alten Mutter. nudge-nudge

Szenenbild: nudge-nudge

Szenenbild: Hier ist das kleine grosse Baby, das die alte Frau zur Mutter macht, um das sie sich kümmert.

Szenenbild: Sie kümmert sich um das Baby, um das Kind, auf der anderen Seite des Vorhangs. The Veil. Und - ja, du siehst es ja selbst.