Mittwoch, 31. August 2011

Résumé: Captain America


Es ergab sich für Heute mit dem Pub-Kollektiv ins Kino zu verschieben, 7 Köpfe im nahe leeren Kinosaal. Ich weiss nicht mal mehr, welchen Film ich zuletzt im Kino gesehen habe, und auch diese Disney Produktion, Captain America, hät ich alleine kaum besucht. Eine Premiere, mein erster 3-D Film - dafür wurden 22 Franken inkl. Wegwerf- / Mitnehmbrille geheuscht, also etwa Pi mal Daumen 300 Euro. Bin soeben zurückgekehrt, um noch was trinken zu gehen hatte ich kein Geld mehr, also sei die Zeit mit einem kurzen Résumé vertrieben.

Bilder gibts keine weiteren, wenngleich der Streifen bestimmt schon im Netz zu finden ist. Keine einzige Pyramide zu sehen! Lediglich eine verstohlene "Schachbrettboden mit Frau in Rot"-Szene in einer Bar, und natürlich ein omnipräsentes Pentagramm auf der Heldenbrust. Zum Schluss taucht Filmnutte Samuel L. Jackson noch mit schwarzer Augenklappe als Einauge auf, und zu Beginn drückt der Bösewicht auf das Einauge einer Vogelfigur, um an ein wahnsinnig gut verstecktes Geheimfach zu kommen. Und weiter -  Jede Menge Nazi's wurden ins Bild gerückt, die nichts konnten ausser sich verprügeln / erschiessen / wegsprengen zu lassen, jedoch mit der Bösewicht Abteilung HYDRA in Sachen Technik dem Ami tüchtig den Rang abliefen. Kaum Hakenkreuze, und keinen einzigen Holocaust-Tränendrücker, was mich angesichts all der Blumbergs im Abspann, und des Handlungsspiels während des 2.WK, dann doch überraschte. Sogar die Schweiz (Luzern) wird erwähnt, gar als "Running-Gag" - man scheint das Nicht-Schweden Land, seit dem kippen des Bankgeheimnisses artig bei Fuss, nun wieder zu mögen im US Propagandaapparat namens Hollywood. Es gibt andere Filme aus früheren Jahren, ich habs mal kurz erwähnt.

Die Handlung spielt oberflächig, als markantestes Agenda-Element ist sicher die starke feministische Frau zu werten, die so mal eben einen Kleiderkastentypen per Faustschlag niederstreckt und mit der Handfeuerwaffe zielsicher auf 100m den Fahrer eines Fuchtwagens stoppt.  Da hätte selbst James Bond seine liebe Mühe, aber der ist ja auch nur ein Mann. Hübsch war sie allerdings, brünette, Daumen hoch. Der Held wirkt eher blass, aber "Captain America" ist schliesslich auch keine Charakterrolle, sondern Hau-drauf. Und viel mehr gabs auch nicht, Explosionen en masse, viel blaues Licht an den Nazi-Spezi Waffen und dazwischen ein paar Häppchen Witz und Instant-Romantik. Ein Film aus dem Setzkasten. Der Bösewicht wurde gespielt von Agent Smith (Matrix), er spielte seinen Part nicht ungewohnt und auch der Synchronsprecher blieb mit seiner Satz-Betonung irgendwie in der Matrix hängen, sodass bei diversen Sätzen seinerseits nur noch das "Mister Anderson.." fehlte.

Der 3-D Effekt ist ganz nett, reizend zumindest anfänglich, ehe sich das Auge dran gewöhnt. Ich kann den letzten Schrei darum nur schwer nachvollziehen, aber wenn die Media mal losschreit, ist nunmal kein Halten mehr. Für ein einzelnes Bild eine tolle Sache, aber gleich einen ganzen Film hindurch brauchts den Effekt nun wirklich nicht. Eine dünne Handlung wird dadurch nicht besser, zudem gehen die Kulissen-Details in der Fülle des Raumes unter. Aber so ist halt der Lauf der Welt, immer weniger Inhalt in immer reizendere Verpackung. Und noch was - räumlich schwebende Untertitel (eine Szene in Skandinavien) gleichzeitig mit dem Filmgeschehen zu erhaschen, wird zur echten Herausforderung, die ich gar nicht erst meistern möchte.

Der Film portraitiert einen Comic Helden (und markiert selbstverständlich den Beginn einer Filmkette, so eine Lizenz soll sich ja auch auszahlen) - und es scheint mir nach dem Film tatsächlich, als hätte ich einen Comic durchgeblättert. Viel Bild, wenig Inhalt, flache Seiten. Mehr von einer Comicverfilmung zu erwarten wäre wohl verfehlt, darum mag ich kein Zeugnis ausstellen - jedoch wurde mir einmal mehr bewusst, dass diese Art von Filmprodukten einfach nicht nach meinem Geschmack ist.

3 Kommentare:

  1. "auch der Synchronsprecher blieb mit seiner Satz-Betonung irgendwie in der Matrix hängen"

    Deine Formulieungen bringen mich immer wieder zum schmunzeln :)
    Bist das eigentlich du auf dem 1. Bild?

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  2. Muss als grosser Marvel-Nerd noch hinzufügen, dass Captain America keinen Fan würklich vom Sessel gehauen hat. Der Film musste einfach noch in die Kinos, damit nächstes Jahr The Avengers veröffentlicht werden kann, welches der eigentliche Marvel-Knüller wird.
    Wie auch X-Men: First Class gehört Captain America zu den Marvel-Streifen welche nur für die totalen Freaks (Nerds) sehenswert sind. Bestimmt nicht im Sinne der Produzenten, aber sie habens nun mal verbockt.

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  3. @ Islamophob
    Hmmm.. nein. Das ist nur meine äussere Erscheinung, gesehen durch die Nintendo DS Kamera;)

    @ Bro
    Aber ich hab das Silversurfer T-Shirt, Muahaha!;)) X-Men ist ja ganz ok, genügend, aber Captain America kann nach Hause gehn. Wo bleibt "MASK" ?!? Irgendein Hollywood-Affe muss doch auf die "Idee" kommen...

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