Samstag, 2. Juni 2012

Österreichs Medien im Bilderberg-Fieber

"Die Türen haben sich geschlossen, das Westfields-Marriott-Hotel ist von einem Sperrbereich umgeben und rundum abgeriegelt. Derweil nimmt das Bilderberger-Treffen in den Räumlich-keiten der US-Herberge bei Washington seinen Verlauf. Mit von der Partie auch der österreichische Kanzler Werner Faymann. Es ist nicht seine erste Teilnahme an der geheimen Tagung, doch dieses Mal zeigen sich die österreichischen Medien am Reisegrund ihres Kanzlers besonders interessiert."

   übernommen (gekürzt) von info.kopp-verlag.de, 01.06.2012

"Am Donnerstag, 31. Mai 2012, stieg Werner Faymann in die Maschine nach Washington. Kein Allerwelts-Termin, den er dort wahrnimmt. Die Österreicher registrieren derzeit genauer als zuvor, wo ihr Kanzler nun zu Gast ist. Österreichische Medien berichten in auffallendem Umfang über dessen Teilnahme am Treffen der Bilderberg-Gruppe, die seit dem Jahr 2002 nunmehr zum dritten Male Chantilly bei Washington als Konferenzort auserkoren hat.

Fast scheint im Blätterwald so etwas wie »Verschwörungsstimmung« ausgebrochen zu sein – denn wer berichtet denn sonst schon über die dubiosen Bilderberger? Und, ganz ernsthaft: Was hätten wir überhaupt zu jenen jährlichen Konferenzen erfahren können, wären nicht alternative Medien beharrlich auf den Spuren der Machtelite geblieben! Nur durch diesen permanenten Druck dringt das Thema langsam auch ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Wer bisher glaubte, jene mysteriösen Versammlungen seien ins Reich der Fiktion zu verweisen, wird eines Besseren belehrt. Doch der Nachholbedarf ist weiterhin groß. Denn auch jetzt hängt keines der einschlägigen »Qualitätsmedien« die Bilderberg-Konferenzen wirklich an die große Glocke. Immerhin aber muss nun selbst der Mainstream bedingt auf Bilderberg eingehen, wenn auch häufig mit dem altbekannten, pseudoamüsierten Unterton diverse »Verschwörungstheorien« betreffend – doch das gehört einfach zum festgefügten Schema. Man muss eben die Distanz wahren und sich vor allem weiterhin klar dem Mainstream verpflichtet zeigen.

Nun berichten ORF, Der Standard (!), Die Presse, oe24 oder das Wirtschaftsblatt sowie zahlreiche andere Organe über Faymanns ganz besonderen Ausflug nach Washington. Der Pressesprecher des Kanzlers betonte allerdings, Faymann nehme nicht als Regierungs- oder Parteichef an Bilderberg teil, sondern »als Privatperson«. Was soll das bedeuten? Will sich der österreichische Kanzler davon distanzieren, ein »echter« Bilderberger zu sein? Die gesamte Konferenz wird als private Zusammenkunft charakterisiert, als ein zwangloser Austausch. (...)  Die anwesende Presse ist strikt eingeschworen, von ihr ist nichts zu befürchten.

(...) Was Faymann eigentlich bei Bilderberg »verloren hat«, will nun für 2012 die FPÖ wissen und hierzu erneut eine parlamentarische Anfrage einbringen. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky äußerte die Vermutung, der österreichische Kanzler sei zur »Befehlsausgabe der internationalen Finanzszene« geladen worden, so berichtete am Donnerstag Die Presse."


Quelle: info.kopp-verlag.de, 01.06.2012

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