Montag, 4. Februar 2019

Abt. Mitten im Leben

Auf dem Heimweg von der Arbeit ging ich noch kurz posten, ich parkierte das Auto vor dem Denner (weil da hats Platz), um dann die Strassenseite zu wechseln und in den Coop zu gehen. Noch mitten auf der Strasse befindlich, quatschte mich bereits vom Trottoir gegenüber eine wolhgenährte junge Frau an, die einen Stoss CD's in der Hand hatte. "Do you speak english?" 

Bei ihr angekommen, bejahte ich, worauf sie wortreich zu erklären begann. Sie seien eine Musikband aus Estland und seit mehreren Jahren auf Europatournee. Etwa 10 Meter entfernt quatschte derweil auch ein schlacksiger Typ Leute an, auch er hatte etwa 20 CD's in der Hand. Der fiel mir schon zuvor auf, auf dem Radar, wegen seiner langen roten Haare und seinem wuschigen roten Bart. Offenbar gehörten die zwei zusammen.

Schon hielt mir die junge Frau eine der CD's vor die Nase, begleitet von der Frage, ob und in welchem Umfang ich sie unterstützen könne. Mein Blick schweifte über das Cover, ich betrachtete die Grafik, eine Acid-Geschwängerte, farbenfrohe Space-Wald-Collage. Sah aus wie die Hülle einer Goa CD. Oben rechts in der Ecke fiel mir allerdings ein Detail auf. Eine phönizische Keilschrift:


Ich fragte sie auf englisch "Warum ist da Jehova drauf?"

Abermals wortreich führte sie nun aus, dass ihr Sänger ein Jude sei und sie hätten den Jehova Schriftzug irgendwie aus Respekt für seine Mutter da drauf. (Bestimmt der schlacksige Typ, dachte ich mir)

Ich sagte ihr "so, I won't support you".

Sofort fragte sie "Warum?" und ich antwortete "Because auf that."

Sie blickte mich völlig entgeistert an. Offenbar hat sie erwartet, dass diese Judengeschichte bei mir eine gänzlich andere Reaktion hervorruft. Zumindest war damit das Verkaufsgespräch augenblicklich beendet.

Nur eine kurze Episode - mitten im Leben.

6 Kommentare:

  1. Ich wünschte ich hätte das live gesehen ����

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    1. Und ich wünschte, ich wäre dran geblieben und hätte nachgehakt. Ich wünschte, ich hätte den Saturn als Tipp fürs nächste Cover gegeben. Ich wünschte, ich hätte noch mit dem Rotbart gesprochen, weil mir diese ganze Geschichte nicht koscher erschien. Vieleicht warens auch nur verkappte Zeugen Jehovas. Aber -

      https://cdn-images-1.medium.com/max/793/1*8xraf6eyaXh-myNXOXkqLA.jpeg

      denn ich hatte nunmal Feierabend, wollte nur kurz den Einkauf erledigen und dann heim in die Höhle

      lg

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    2. Hmm,nicht das ich da besser wäre aber die Story hat einen leichten Matrix glitch - touch.Vielleicht sollte man da etwas gegen die antrainierten Reflexe agieren, zb Kauf gegen Interwiev bei Kaffe und Kuchen und die Platte vom Jew im Preis herunterfeiltschen oderso…

      Da fällt mir ein,daß du noch irgendetwas von mir bekommen musst um dir zu beweisen,daß ich real bin.
      Das ist eine der besten Szenen aus dem 13 Krieger.Der Junge steht dort stundenlang am Drachenkopf um zu beweisen ,daß er real ist....wegen dem Nebel...

      https://youtu.be/9HYVf6Nxe54?t=543

      Keine Angst ,mir geht es so wie immer ツ
      Hardy

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    3. A propos Matrix Glitch. Und rote Haare. Ich spiel ja jetzt seit Monaten "Red Dead Redemption 2" von Rockstar Games, ich will 100% darum mach ich all die kleinen Nebenmissionen auch. Und weil ich eh gern abseits der Hauptstory einfach umherstreune und nach Dingen suche, kommt mir das sehr gelegen. Jedenfalls es gibt eine Nebenmission, die darin besteht, Felszeichnungen bzw Gravierungen in Felsen zu finden. Alle diese Gravierungen ergeben ein Komplettbild, ich hab sie alle gefunden. Der initiale Typ, der diese Nebenmission in die Wege leitet, ist ein Typ mit "feuerroten" Haaren. Auf den Bildern (ich hab alle in-Game fotografiert) zeigt sich eine Geschichte zum Thema Zeitreise, und natürlich ist auch der Saturn präsent. Ev werde ich noch ein Video dazu machen

      lg

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    4. Bei deren Herkunft würden man Esten,russen oder baltendeutsche erwarten und die müssen ausgerechnet einen Juden bei sich haben^^

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    5. Super, also das hätte ich auch gerne Life gesehn, lieber Gruß Ludwig

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